Medwedew droht mit Raketen auf Berlin + Russland will heuer 1.500 Panzer bauen

Medwedew droht mit Raketen auf Berlin + Russland will heuer 1.500 Panzer bauen
Sollte der russische Präsident Putin im Ausland festgenommen werden, käme das für Medwedew einer Kriegserklärung gleich.

Russland will in noch heuer 1.500 Panzer für den Krieg gegen die Ukraine produzieren.

"Der militärisch-industrielle Komplex ist heiß gelaufen", sagte der Vizechef des Nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Tass

Die Mehrheit der Rüstungsbetriebe arbeite im Drei-Schichten-System. 

Der Westen versuche zwar, Russland von wichtigen Bauteilen abzuschneiden und behaupte, dem Land würden die Artilleriegeschosse, Panzer und Raketen ausgehen. "Dabei stellen wir allein 1.500 Panzer in diesem Jahr her", sagte der Ex-Präsident.

Noch im Februar hatte Medwedew, der im Sicherheitsrat auch für die Rüstungsindustrie zuständig ist, beim Besuch einer Fabrik von Bau und Modernisierung Tausender Panzer gesprochen.

Experten zweifeln

Experten bezweifeln, dass sein Land solche Mengen herstellen kann. Medwedew sagte nun auch, dass Russland zwar eigene Drohnen produziere.

Es fehle bislang aber an großen Kampfdrohnen, für die es bald eine eigene Produktion geben werde.
 

Atomwaffen leisten Schutz

Medwedew betonte zudem, dass Russland westlichen Waffen ebenbürtige oder bessere Rüstungsgüter habe. „Das Wichtigste ist jetzt, das alles in den notwendigen Mengen herzustellen, und dafür müssen noch neue Produktionen gestartet werden.“

Vor allem aber gewährleisteten die strategischen Atomwaffen Russlands Schutz. „Wenn es das nicht gäbe, hätten sie uns schon in Stücke zerrissen.“

Raketen auf Berlin

Eine Festnahme Putins im Ausland infolge des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs wäre nach Medwedew eine Kriegserklärung an sein Land. "Stellen wir uns vor - natürlich ist dies eine Situation, die nie eintreten wird, ja - aber stellen wir uns vor, dass sie tatsächlich passiert ist. Ein amtierender Präsident einer Atommacht kommt zum Beispiel nach Deutschland und wird verhaftet. Was ist das? Eine Kriegserklärung an die Russische Föderation“, sagte Medwedew.

Russland würde im Falle einer Verhaftung Raketen auf den Bundestag und das Kanzleramt abfeuern, drohte der Ex-Präsident. 

Gegen den Kremlchef Putin besteht seit vergangener Woche ein internationaler Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine.

Russland - und auch China - erkennen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs aber nicht an.

Ukraine ist Teil von "Großrussland"

Die Ukraine ist nach den Worten des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew Teil von "Großrussland".

Dem Westen missfalle die Unabhängigkeit Russlands und Chinas und werde daher in den kommenden Jahrzehnten versuchen, Russland in kleinere und schwächere Staaten aufzuteilen, so Medwedew.

Er sehe auch keine Aussichten für eine Wiederbelebung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen in naher Zukunft.

"Ich glaube, dass sich die Situation früher oder später stabilisieren und die Kommunikation wieder aufgenommen werden wird, aber ich hoffe aufrichtig, dass bis dahin ein großer Teil dieser Leute (westliche Führer) im Ruhestand sein wird und einige tot sein werden", sagte Medwedew. 

Sein Land könne nicht zulassen, dass die Ukraine der Nato beitrete, damit dann eine Operation gegen Russland starte.

Beziehung zu China

Zur Beziehung zu China sagte Medwedew, er sei nicht besorgt, dass die Partnerschaft zwischen den beiden Ländern ungleich sein könnte, da sie sich gegenseitig perfekt ergänzten. "Kein Bündnis ist jemals absolut ausgewogen. China sei viel größer als Russland, gemessen an der Bevölkerung und der Wirtschaft. Aber Russland habe eigene Fähigkeiten.

Medwedew ist in den vergangenen Monaten schon mehrfach mit extrem scharfen und teils bizarr anmutenden Angriffen gegen den Westen aufgefallen.

Beobachter vermuten, dass sich der einst eher als Liberaler geltende Politiker damit das Image eines Hardliners geben will für eine mögliche Nachfolge Putins.

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