Brasilien will keine Panzer-Munition liefern

Brasilien will keine Panzer-Munition liefern
Brasilien sei ein Land des Friedens, so Präsident Lula. Deshalb werde man die von der Ukraine benötigte Panzer-Munition nicht liefern.

Brasilien wird keine Munition für die von Deutschland in die Ukraine gelieferten Gepard-Flugabwehrpanzer oder für Leopard-Panzer zur Verfügung stellen.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erteilte solchen Wünschen am Sonntag nach einem Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz in Brasilia eine klare Absage. "Brasilien ist ein Land des Friedens. Und deswegen will Brasilien keinerlei Beteiligung an diesem Krieg, auch nicht indirekt", sagte Lula.

Munition ist knapp

"Brasilien hat kein Interesse, die Munition weiterzugeben, damit sie im Krieg zwischen der Ukraine und Russland benutzt wird", führte der brasilianische Präsident in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz aus.

Deutschland hat 30 Gepard-Flugabwehrpanzer in die Ukraine geliefert und sieben weitere zugesagt. Die Munition dafür ist allerdings knapp.

Eine neue Fabrik des Rüstungsunternehmens Rheinmetall für die Herstellung dieser Munition entsteht zwar derzeit im niedersächsischen Unterlüß bei Celle. Die Fertigung soll aber erst im Juni beginnen. Im Juli soll die erste Charge ausgeliefert werden.

Bereits im April vergangenen Jahres - kurz nach Kriegsbeginn - hatte Deutschland sich in Brasilien um Gepard-Munition bemüht und auf bis zu 300.000 Schuss gehofft. Jetzt steht fest, dass daraus nichts wird.

"Es ist Zeit, dass China anpackt" 

Lula hat eine Vermittlungsinitiative Brasiliens und Chinas für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine vorgeschlagen. "Es ist notwendig, eine Gruppe von Ländern zu bilden, die stark genug ist und respektiert wird, und sich mit den beiden an einem Verhandlungstisch zusammenzusetzen."

Er habe bereits mit Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über die Initiative gesprochen, sagte Lula weiter. Der Linkspolitiker brachte sich selbst als Vermittler ins Spiel, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij oder dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen - ebenso wie China. "Unsere chinesischen Freunde spielen dabei eine sehr wichtige Rolle", sagte er. "Es ist Zeit, dass China anpackt."

 

Kritik an Selenskij

Erneut kritisierte Lula den ukrainischen Präsidenten Selenskij für seine Haltung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

"Ich glaube, Russland hat den klassischen Fehler begangen, in das Territorium eines anderen Landes einzudringen", sagte er. "Aber ich denke immer noch: 'Wenn einer nicht will, streiten zwei nicht.'"

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