Türkei: Pro-kurdische Abgeordnete verhaftet

Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei.
Nach dem Doppelanschlag in Istanbul vom Wochenende, verschärft die türkische Regierung die Gangart gegen pro-kurdische Kräfte.

Wenige Stunden nach der Festnahme von über 200 Funktionären der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP haben türkische Polizisten zwei Parlamentsabgeordnete der Partei festgenommen. Dabei handle es sich um Caglar Demirel aus der Kurdenmetropole Diyarbakir und Besime Konca aus der Stadt Siirt, sagte HDP-Sprecherin Bermali Demirdögen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Bereits vor einem Monat Druck erhöht

Die beiden Mandatare seien in der Nacht zuvor vor der Parteizentrale in Ankara festgenommen worden. Seit dem Doppelanschlag in Istanbul vom Samstagabend, zu dem sich eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekannt hat, geht die türkische Polizei in zahlreichen Städten gegen die HDP vor. Bereits in den Monaten zuvor hatte die türkische Regierung den Druck auf die pro-kurdische Opposition deutlich erhöht.

Die HDP-Chefs Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag sowie acht weitere HDP-Abgeordnete waren Anfang November wegen Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan betrachtet die HDP als verlängerten Arm der PKK. Die HDP weist diese Vorwürfe zurück.

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