Trumps UNO-Rede: Breitseiten und Drohungen im Überblick
© REUTERS/BRENDAN MCDERMIDTrumps Rede war gespickt mit Drohungen,
Der US-Präsident droht direkt Nordkorea, dem Iran, Syrien, Venezuela und Kuba. Aber wieso?
Es war ein Mini-Bekenntnis zur UNO gepaart mit einem beinharten Rundumschlag, den US-Präsident Donald Trump bei seiner ersten Rede vor der UN-Generalversammlung in New York ablieferte. Ein Rundumschlag gegen erwartbare Länder. Auch nannte Trump, der wiederholt die Souveränität der Nationen unterstrich, die Krim als Beispiel einer eklatanten Gebietsverletzung - erwähnte aber mit keinem Wort die Rolle Russlands in dieser Sache. Im Gegenteil. Mehrmals dankte er Moskau für gute Zusammenarbeit vor allem in einer Sache: Beim Vorgehen der Staatengemeinschaft gegen Nordkorea. Womit wir beim Hauptziel von Trumps Rede wären:
Nordkorea:
Staatschef
Kim Jong-un nannte
Trump einen „Raketenmann“ auf „Selbstmordmission“ der mit seinem Beharren auf dem Besitz vonAtomwaffen die „totale Vernichtung“
Nordkoreas durch die
USA riskiere – die mit Abstand schärfste Drohung gegen ein Land in
Trumps Rede. Über Jahrzehnte waren
Nordkoreas martialische Drohungen von den
USA als diplomatisches Mittel betrachtet worden. Mit der nuklearen
Rüstung des Landes bei zu gleichem Ausbau des eigenen Raketenarsenals haben die Beziehungen in der Region neue Dynamiken erhalten. Mit
Trumps Wahl ins
Weiße Haus sitzt nun zudem ein Mann in
Washington an den Schalthebeln der Diplomatie, der rhetorisch einen ähnlichen Stil wie
Kim Jong-un pflegt. Mit gefährlichen Auswirkungen: Die vergangenen Wochen waren geprägt von scharfen gegenseitigen Drohungen, Militärmanövern in der Region, Raketentests aber auch intensiver UN-Diplomatie in der die
USA allen voran mit den Vetomächten
Russland und
China zu einem Kompromiss fanden.
Iran:
© APA/AFP/LUDOVIC MARIN
Iranian President Hassan Rouhani waits for the arrival of his French counterpart at New York's Millenium Hotel for a meeting on September 18, 2017 on the sidelines of the UN General Assembly. / AFP PHOTO / ludovic MARIN
Trump verwendete da eine Formulierung, die bereits sein Amtsvorgänger
George W. Bush geprägt hatte: Schurkenstaat.
Trump hatte in der Vergangenheitmehrfach den
Iran als Ursprung allen Übels in
Nahost auserkoren. Der
Iran, so
Trump auch am Dienstag wieder, säe Zwietracht in der Region, unterstütze terroristische Gruppen wie die im
Libanon beheimatete
Hisbollah und stütze kriminelle Regime wie das in
Syrien. Besorgniserregend aber ist vor allem:
Trump betonte erneut, dass er das Atomabkommen mit dem
Iran ablehne.
Trump nannte das Abkommen eine „Schande für die
USA“. Die Regierung in
Teheran nannte er eine korrupte Diktatur. Außenminister
Rex Tillerson schoss in der Sache nach der Rede gleich nach, und forderte sofortige Änderungen des Abkommes. Applaus erntete
Trump dafür von Seiten Israels.
Syrien:
© APA/AFP/LOUAI BESHARA
(FILES) This file photo taken on June 24, 2009 shows Syrian President Bashar al-Assad arriving to greet his Greek counterpart Carolos Papoulias (not seen) at Al-Shaab Palace in Damascus.
A UN commission probing Syria rights abuses has gathered enough evidence to convict President Bashar al-Assad of war crimes, an outgoing member of the commission said in interviews published on August 13, 2017. Veteran former war crimes prosecutor Carla Del Ponte, who is preparing to step down after five years serving in the UN Commission of Inquiry on Syria, told Swiss media the evidence against Assad was sufficient to secure a war crimes conviction. / AFP PHOTO / Louai Beshara
Auf
Syrien ging
Trump verhältnismäßig kurz ein. Die syrische Regierung unter Bashar al-Assad nannte er ein „kriminelles Regime“, das chemische Waffen gegen die eigene Bevölkerung anwende. Daher hätten die
USA auch eine syrische Militärbasis angegriffen (jener Angriff im April 2017).
Trump forderte dennoch eine politische Lösung des Konfliktes in
Syrien. Über eines konnte der US-Präsident dabei nicht hinwegtäuschen: Die
USA verlieren in
Syrien mehr und mehr an Boden. Hatten sie zunächst die Rebellen gegen Assad unterstützt, die sich jedoch immer mehr radikalisierten, bleiben ihnen heute nur mehr die kurdisch dominierten
Syrischen Demokratischen Kräfte als Alliierte in der Region. Die US-kurdische Allianz jedoch hat einen Tiefen Keil in die Beziehungen zum NATO-Partner
Türkei getrieben.
Russland und dem
Iran hingegen ist es gelungen, im Zuge des Syrien-Krieges ihren Einfluss in der Region massiv auszubauen.
Venezuela:
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Venezuela's President Nicolas Maduro speaks during a meeting with ministers at Miraflores Palace in Caracas, Venezuela September 12, 2017. Miraflores Palace/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY.
Trump hob dabei die US-Sanktionen gegen das „sozialistische Maduro-Regime“ hervor. Dieses habe eine „gedeihende Nation an den Rand des Kollaps getrieben“. Den
USA ist die links-nationalistische Regierung in
Venezuela seit jeher ein Dorn im Auge. Vor allem angesichts der Tatsache, dass das Land über gewaltige Ressourcen verfügt.
Trump nannte die Situation in
Venezuela „inakzeptabel“. „Wir können nicht daneben stehen und zusehen.“ Konkreter wurde er nicht. Und in der Vergangenheit hatte er gegenüber
Venezuela auch schon schärfere Wortebenutzt.
Kuba:
Kurz erwähnte
Trump das „korrupte destabilisierende Regime“ in
Havanna. Zudem rechtfertigte er seine Entscheidung, dieöffungs-orientierte Kuba-Politik seines Vorgängers Barack Obama zu beenden. Zu einer Lockerung der Kuba-Sanktionen der
USA brauche es fundamentale Reformen der kubanischen Führung.
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