Thüringen offenbart Führungsschwäche bei CDU und FDP

Proteste in Thüringen
Deutschland: Der von AfD und CDU gewählte FDP-Mann will doch gehen, was aber bleibt: der Eindruck von Autoritäts- und Kontrollverlust bei Christdemokraten und Liberalen.

"Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.“ Der Satz, mit dem Christian Lindner 2017 die Sondierungsgespräche mit CDU und Grüne aufkündigte, hat seit Mittwoch eine neue Bedeutung bekommen: Thomas Kemmerich, Chef der thüringischen FDP, einer Fünfprozentpartei, trat bei der Wahl zum Ministerpräsidenten  im dritten Wahlgang an und wurde von CDU und AfD zum Regierungschef gewählt – mit einer Stimme Vorsprung  auf  Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke). 

Es war das erste Mal seit der NS-Zeit, dass eine rechtsradikale Partei einem Ministerpräsidenten in Deutschland ins Amt verhalf. Dem  eigenen Kandidaten gab sie null Stimmen, was als Kalkül galt. Der Protest  zog sich durch sämtliche Parteien und  auf die  Straßen, wo Menschen in vielen Städten demonstrierten. Sogar Kanzlerin Angela Merkel schaltete sich ein und sprach von einem „unverzeihlichen Vorgang“. Das Ergebnis müsse rückgängig gemacht werden.

Kommentare