Terrorgefahr: Warnung vor einem neuen "IS-Kalifat"

Größerer Schutz: Österreich drängt darauf, dass die EU mehr Mittel im Kampf gegen den Terror erhält
Schutz vor Terror. Der beauftragte EU-Koordinator Gilles de Kerchove über kaum zu stoppende Einzeltäter, Salafismus und WhatsApp.

Wie lassen sich Terroranschläge wie der jüngste in Wien verhindern? Mit Polizei- und Geheimdienstarbeit allein ist es längst nicht getan, weiß der Anti-Terror-Koordinator der EU, Gilles de Kerchove. In Brüssel legt die Kommission am Mittwoch neue Pläne vor, wie der Kampf gegen den Terror auf europäischer Ebene verbessert werden soll.

KURIER: Wie groß ist derzeit das Risiko für Anschläge in Europa und im Speziellen in Österreich?

Gilles de Kerchove: Die Hauptbedrohung kommt derzeit von Einzeltätern. Sie sind inspiriert von der tödlichen Ideologie des „Islamischen Staates“, haben aber geringe technische Mittel – der Attentäter von Wien mit seiner Kalaschnikow war da eine Ausnahme. Es ist leichter, einen komplizierten Terrorplan aufzuspüren, der 20 Leute involviert, als jemanden, der ein Küchenmesser nimmt und auf die erstbeste Person einsticht. Das kann auch der beste Nachrichten- und Polizeidienst nicht verhindern.

Der „Islamische Staat“ ist besiegt. Wie gelingt es ihm dennoch, Anhänger zu rekrutieren? Auch der Attentäter in Wien bekannte sich zum IS.

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