Seit wenig mehr als einhundert Jahren beherrschen Panzer das Schlachtfeld, die wichtigsten Kampfpanzer westlicher Staaten sind mehr als vierzig Jahre alt: Der Leopard 2, auch wenn oft kampfwertgesteigert, wird seit den späten Siebzigern gebaut, der britische Challenger 2 wurde in den späten Achtzigern entwickelt, der US-Panzer M1 Abrams 1980 erstmals ausgeliefert. Der T-14 wird hingegen seit 2010 entwickelt und beschließt somit eine neue Generation an Kampfpanzern. 2016 meinte ein britischer Generalstabsoffizier, der T-14 sei der revolutionärste Kampfpanzer der Welt.
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Die Tatsache, dass der Geschützturm nicht mehr von einem Soldaten besetzt werden muss und die gesamte Besatzung in der stark gepanzerten Wanne untergebracht ist, zeigt, dass dem Schutz der Soldaten mehr Wichtigkeit eingeräumt wurde.
Mobilität, Panzerung, Feuerkraft
Eine Verbundpanzerung aus Keramik und eine neuartige Stahllegierung sollen den T-14 laut russischen Angaben auch gegen Panzerabwehrwaffen schützen – ohne dass der Panzer zu schwer wird. Gleichzeitig verfügt der T-14 über eine explosive Reaktivpanzerung: Trifft sie ein feindliches Geschoss, explodiert die jeweilige Stelle und schwächt somit die Wirkung des Angriffs.
Dank der leichteren Panzerung ist der T-14 mit einem Gefechtsgewicht von etwa 55 Tonnen deutlich leichter als ein deutscher Leopard 2 mit 72 Tonnen oder ein US-Abrams mit 73 Tonnen – und das bei annähernd gleicher Größe. Weniger Gewicht bedeutet höhere Geschwindigkeit und Reichweite.
Das ist einer der drei Hauptfaktoren eines Kampfpanzers. Die bereits erwähnte Panzerung ist der zweite, die Feuerkraft der dritte.
Auch hier steht der T-14 seinen westlichen Konkurrenten um nichts nach: Eine angeblich neu entwickelte 125mm-Glattrohrkanone und die Kapazität, 45 Panzergranaten mitzuführen, macht den T-14 zu einer gefährlichen Waffe.
Allerdings dürfte die Produktion der neuen Panzer tatsächlich langsamer als gedacht vonstattengehen – höchstens 20 Stück sollen bislang in Dienst worden sein. Was der tatsächliche Grund dafür ist – einige Berichte verweisen auf Probleme mit dem Motor oder das Ausbleiben notwendiger Teile aus dem Ausland – ist von unabhängiger Seite nicht zu verifizieren.
Letztendlich - so sagen Militärexperten - ist ein Panzer nur so gut wie seine Besatzung. Auf dem Papier allerdings ist der T-14 seinen westlichen Konkurrenten überlegen. Ob es tatsächlich so ist, wird sich vermutlich bald auf dem Schlachtfeld entscheiden.
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