Österreich will Syrien-Flüchtlinge abschieben, EU-Kommissar Brunner widerspricht

EU-Kommissar für Migration, der Österreicher Magnus Brunner
Nach dem Umsturz in Syrien prescht Österreich mit seinen Plänen vor, EU-Migrationskommissar Brunner aber warnt vor zu schnellen Rückführungen.

Wenn es um Asylwerber geht und darum, jene, die man nicht mehr im Land haben will, rasch wieder loszuwerden, gibt sich Gerhard Karner gerne forsch.

Nicht nur hat die Regierung in Wien inzwischen alle laufenden Asylverfahren von Syrern einmal ausgesetzt, auch ein Plan für die schnelle Abschiebung von abgelehnten Asylwerbern sei fertig ausgearbeitet, erklärte der Innenminister gegenüber dem ORF: Man werde diejenigen, die nicht bereit seien, sich zu integrieren, oder nur von Sozialhilfe leben würden, so rasch wie möglich nach Syrien zurück schicken. Der Sturz des Assad-Regimes, das ja für die Mehrzahl der rund 100.000 Syrer in Österreich der Grund für Flucht und Asylantrag war, mache das möglich.

Magnus Brunner: "Zu früh - abwarten"

Für Magnus Brunner, der für Migration zuständige EU-Kommissar, kommen solche Pläne "zu früh, Man kann noch nicht sagen, wie sicher das Land ist." Anders als die Regierung in Wien hält es der Österreicher für richtig, "abzuwarten und erst dann weitere Schritte zu setzen." Die auch von anderen EU-Staaten beschlossene Aussetzung der Asylverfahren hält Brunner für "akzeptabel". Was die Rückkehr betrifft, solle man sich als erstes um jene kümmern, die freiwillig zurückkehren wollten. Was dagegen Abschiebungen betrifft: "So weit sind wir noch nicht."

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