Sudan: "Wenn du zum falschen Stamm gehörst, schießen sie"

Sudan: "Wenn du zum falschen Stamm gehörst, schießen sie"
Hunderttausend Menschen flohen in den Südsudan. Doch das ärmste Land der Welt kann diese Aufgabe kaum stemmen. Der KURIER war vor Ort.

Millionen Sudanesen sind auf der Flucht. Hunderttausende – die Angaben reichen von 500.000 bis 700.000 Menschen – flüchteten in den benachbarten Südsudan, den jüngsten und ärmsten Staat der Welt.

2011 hatte sich der (mehrheitlich christliche) Südsudan vom (mehrheitlich muslimischen) Sudan abgespalten. Doch von der damaligen Euphorie ist wenig übrig. Das Land kämpft mit Hunger, Armut und Korruption. Jedes dritte Kind stirbt an Unterernährung.

Die Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Nachbarland stellt den Südsudan vor eine besondere Herausforderung.

Moschee als Flüchtlingslager

Im muslimischen Viertel der Hauptstadt Juba sind zahlreiche Geflüchtete in einer Moschee untergebracht. Ihr weniges Hab und Gut liegt in Säcken in einem Eck. Männer sind getrennt von Frauen und Kindern untergebracht. Die Menschen schlafen auf Teppichen auf dem Boden. Die hygienischen Bedingungen sind fatal. Krankheiten, aktuell vor allem Augeninfektionen, breiten sich auf dem engen Raum rasch aus.

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