Akute Hungersnot im Bürgerkriegsland Sudan: WHO warnt

Akute Hungersnot im Bürgerkriegsland Sudan: WHO warnt
In vielen Gebieten seien Leistungen wie die Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern, die Behandlung schwerer Unterernährung und die Behandlung von Patienten mit chronischen Erkrankungen eingestellt worden.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einer Hungerkatastrophe im Bürgerkriegsland Sudan.

"Menschen sterben, weil ihnen der Zugang zu lebenswichtigen Diensten und Medikamenten fehlt, und in einigen Regionen besteht die reale Gefahr, dass Menschen massenweise verhungern", sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch. In dem Land stehe kaum noch medizinische Hilfe zur Verfügung.

3,6 Millionen schwer unterernährte Kinder

Tedros sagte, dass mehr als 70 Prozent der Krankenhäuser in den vom Konflikt betroffenen Bundesstaaten des Sudan und 45 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in fünf weiteren Bundesstaaten nicht funktionierten. "Die verbleibenden sind mit Menschen, die eine Versorgung suchen, überlastet." 

In vielen Gebieten seien wichtige Leistungen wie die Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern, die Behandlung schwerer akuter Unterernährung und die Behandlung von Patienten mit chronischen Erkrankungen eingestellt worden. UN-Organisationen hatten bereits im vergangenen Monat gewarnt, dass der Sudan unmittelbar vor einer Hungersnot stehe, mit etwa 18 Millionen Menschen, die akut hungerten, darunter 3,6 Millionen schwer unterernährte Kinder.

Seit fast einem Jahr liefern sich die sudanesische Armee und die paramilitärische Miliz RSF in dem ostafrikanischen Land einen blutigen Machtkampf. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten Flüchtlingskrise der Welt: Fast zehn Millionen Menschen sind innerhalb des Landes vertrieben worden, weitere zwei Millionen sind in Nachbarländer geflohen.

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