Auf ein Mega-Stelldichein zur Sicherheitskonferenz in München

Söder übergibt Kama Harris ein großes Lebkuchenherz
Bayerns Hauptstadt im Ausnahmezustand: Das Who-is-Who der Außenpolitik trifft sich ab heute zur Sicherheitskonferenz

Wenn halb München abgesperrt ist, Zigtausende Polizisten patrouillieren, Kanaldeckel zugeschweißt werden und die meisten Öffis ausfallen – dann ist in der bayerischen Hauptstadt wie jeden Februar Münchner Sicherheitskonferenz. Den Bewohnern Münchens geht sie gehörig auf die Nerven, doch Gastgeber Bayern und Deutschland lieben sie.

Wer zu den wichtigsten Entscheidungsträgern der weltweiten Außen- und Sicherheitspolitik gehört, kann auf eine Teilnahme an der dreitägigen Konferenz mitten im Herzen Münchens kaum verzichten. Bis vor drei Jahren zählten Russlands Außenminister Sergej Lawrow und zum Teil auch Präsident Wladimir Putin zu den umworbensten Gästen dieses renommierten Treffens. Seit Russlands Überfall auf die Ukraine vor zwei Jahren aber ist die Kremlführung in München unerwünscht.

Selenskij kommt

Stattdessen hat sich heuer der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenskij angesagt – was die ohnehin hohen Sicherheitsvorkehrungen noch einmal extrem verschärfen dürfte. Dieses Mal auch dabei: Chinas Außenminister Wang Yi ebenso wie sein amerikanischer Amtskollege Antony Blinken. Eröffnen wird die Konferenz heute Nachmittag US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Aus Österreich haben sich Außenminister Alexander Schallenberg, Europaministerin Karoline Edtstadler, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (alle ÖVP) sowie Justizministerin Alma Zadic (Grüne) angesagt.

Insgesamt werden an die 50 Minister aus aller Welt teilnehmen, 250 Sprecher und Sprecherinnen gibt es allein im Hauptprogramm. Die Teilnehmerzahl geht mittlerweile in die mehrere Tausende. Und das ist auch der Grund, warum sich keine Politiker und Politikerinnen mehr spontan auf eine paar schnelle Gesprächsminuten am Hotelgang zusammenfinden.Jede Minute ist durchgetaktet, Sicherheitskräfte schirmen die hochrangigen Gäste von Journalisten streng ab. Vor zwanzig Jahren hatte man hingegen schon einmal den früheren US-Außenminister Henry Kissinger, wenn er denn vorbeispazierte, fragen können: „Kurz Zeit für ein paar Fragen?“

Die drängendsten Gespräche unter den hohen Gästen der Sicherheitskonferenz finden wohl wie immer in kleinen Kreisen in Separattreffen statt, wenn sich die Wichtigen der Welt zu konkreten Krisenthemen zusammenfinden – und davon gibt es 2024 mehr als genug: 

Vom Ukraine-Krieg über die Kämpfe in Gaza bis hin zur Frage, wie sich Europa künftig selbst verteidigen wird, sollte ein möglicher nächster US-Präsident Donald Trump künftig den Europäern und der NATO die kalte Schulter zeigen.

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