Söldner: Werkzeug der Weltmächte

Söldner: Werkzeug der Weltmächte
Nicht nur die Türkei bedient sich irregulärer Kräfte, das Söldnergeschäft ist weit verbreitet.

Sie stehen an vorderster Front, kämpfen für ein Land, das sie vorher noch nie gesehen haben – und für 1.500 Dollar im Monat. Dutzende ihrer Kameraden sind bereits gefallen und sie wissen: Wenn sie heimkehren, geht der Krieg weiter. Hunderte syrische Söldner kämpfen derzeit im Dienste des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan für Aserbaidschan gegen die Armenier in Berg-Karabach.

„Ich wollte nicht gehen, aber ich habe kein Geld. Das Leben hier ist sehr schwer und voller Armut“, sagte einer von ihnen der Nachrichtenagentur Reuters. 1.500 Dollar sind in Nordsyrien viel Geld, für die Ambitionen Ankaras ein absolut vernachlässigbarer Betrag.

Aus den kampferprobten Kriegern, die meist aus geschlagenen Milizen des syrischen Bürgerkriegs stammen, hat Erdoğan ein erfolgreiches Werkzeug zum Ausbau seines Einflusses geschaffen, in Libyen sorgt er durch die Entsendung Tausender Söldner mehr und mehr für klare Verhältnisse. Das will er in Berg-Karabach wiederholen. Durchgeführt werden solche Einsätze unter anderem von der „Sadat International Defence Consultancy“ (SADAT). Das Unternehmen wurde 2012 von Adnan Tanrıverdi gegründet, einem ehemaligen General der Spezialeinheiten der türkischen Armee und Erdoğan-Vertrauten.

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