Schwarzenegger rechnet mit Trump ab und mahnt Republikaner
Dass Arnold Schwarzenegger und Donald Trump keine Freunde mehr werden, hat sich bereits vor Jahren abgezeichnet. Doch mit seinem Gastbeitrag im renommierten Economist stellt sich der Austro-Republikaner so elaboriert wie selten zuvor auf die Seite der Trump-Gegner: Unter dem Titel „Warum die Republikaner Trump stoppen müssen“, erklärt der ehemalige Gouverneur von Kalifornien, warum er als „Immigrant, Amerikaner und Republikaner“ um sein Land besorgt ist: „Ich wuchs in den Ruinen eines Landes auf, das die Demokratie aufgegeben hatte und die Konsequenzen tragen musste“, schreibt er über seine Heimat Österreich.
„Ich war umgeben von gebrochenen Männern, die ihre Schuld, am schrecklichsten Regime der Welt mitgewirkt zu haben, wegtranken.“ Nicht alle seien Antisemiten oder Nationalsozialisten gewesen, viele seien Schritt für Schritt immer tiefer ins Böse gegangen, weil es der leichteste Pfad gewesen sei.
„Ich glaube nicht, dass Amerika dazu imstande ist, zu diesem Bösen vorzudringen, aber ich glaube, wir sollten uns an die Konsequenzen erinnern, die die Wahl von Selbstsucht und Zynismus vor Dienst (am Volk) und Hoffnung, hervorbringen kann“, schreibt Schwarzenegger.
Trumps Versuche, den Glauben in die Wahlen zu zerstören und Jahrhunderte amerikanischer Prinzipien aus dem Fenster zu werfen, müssten alle politischen Anführer verurteilen, „egal aus welcher Partei“.
Er geht auf den Versuch Trumps ein, 11.780 Stimmen in Georgia zu „finden“ und gratuliert dem dortigen Innenminister Brad Raffensperger zu dessen Standhaftigkeit und mahnt dann seine Parteikollegen, am Mittwoch bei der formellen Bestätigung von Joe Bidens Wahlsieg im Sinne der Wähler zu stimmen. Am Wochenende hatten elf republikanische Senatoren bekanntgegeben, dass sie sich weigern wollen. Schwarzenegger: „Unsere Enkel werden eure Namen nur als jene Bösewichte kennen, die gegen das großartige amerikanische Experiment und den Willen der Wähler gekämpft haben. Ihr werdet in Schande leben.“
Es sei an der Zeit, dass die Republikaner das Wahlergebnis akzeptierten, dass man nie vergessen dürfe, dass jede Macht, die ein Politiker habe, von den Wählern komme. Uns diese hätten gesprochen.
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