Russischer Oppositioneller kämpft bei Wahl gegen Doppelgänger

Russischer Oppositioneller kämpft bei Wahl gegen Doppelgänger
Drei Vishnevskys stehen zur Wahl im Stadtparlament von St. Petersburg, aber nur einer ist "echt". Ein Manipulationsversuch des Kremls?

Gleich dreimal steht der russische Oppositionspolitiker Boris Vishnevsky auf der Liste zur Wiederwahl im lokalen Parlament von Sankt Petersburg. So wirkt es zumindest für die Wählerinnen und Wähler: Auf der Liste steht nicht nur dreimal derselbe Name, die drei Männer sehen sich auch noch verdächtig ähnlich: Haarschnitt, Bart und Schnurrbart sind beinahe ident.

Doch nur einer davon ist der "echte“ Boris Vishnevsky, Mitglied der liberalen Oppositionspartei Jabloko. Die beiden anderen seien Doppelgänger, kritisiert Vishnevsky, aufgestellt von der Regierungspartei "Einiges Russland“, um die Wählerinnen und Wähler zu verwirren und die Stimmen abzuziehen.

So heißt etwa einer der Doppelgänger eigentlich Viktor Bykow und ist Mitglied der Regierungspartei.

Manipulationsversuch des Kremls?

Gleichnamige Kontrahenten gelten in Russland als beliebte Strategie der Regierungspartei, um gegen populäre Oppositionskandidaten vorzugehen.

Vishnevsky wandte sich an die Wahlkommission, diese wies seine Beschwerde zurück. Die Vorsitzende der Kommission ließ ausrichten, das Gesetz sei sehr liberal in solchen Fällen; formal könnten alle Vishnevskys an der Wahlen teilnehmen. Nach den Wahlen könne man der Staatsduma jedoch vorschlagen, Änderungen vorzunehmen, um derartige Fälle künftig zu verhindern.

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