Atomschlag-Argument: "Eskalation in der Diskussion, die wir nicht brauchen“

Atomschlag-Argument: "Eskalation in der Diskussion, die wir nicht brauchen“
Ein US-Politiker warnt vor russischen Atomraketen im All, in Europa entbrennt eine Debatte über gemeinsame Atomwaffen. In beiden Fällen liegt der Verdacht nahe, dass es um etwas anderes geht.

Vor „besorgniserregenden“ und „destabilisierenden“ militärischen Fähigkeiten Russlands warnte der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, Mike Turner. Der Republikaner forderte von US-Präsident Joe Biden die Offenlegung von Informationen über die „ernsthafte Bedrohung der nationalen Sicherheit“. Wenig später stellte sich heraus: Turner sprach von Erkenntnissen, wonach Russland Atomwaffen entwickle, die im Weltraum zur Bekämpfung von Satelliten eingesetzt werden könnten.

„Space Race“

Damit würde Russland gegen den Weltraumvertrag von 1967 verstoßen. Doch die USA, Russland, China und Indien verfügen bereits über sogenannte „ASAT“-Waffen, Anti-Satelliten-Raketen, mit denen sie feindliche Trabanten von der Erde aus unschädlich machen könnten.

Das "vierte Schlachtfeld": Der Kampf um die All-Macht

So mancher Beobachter hat deshalb den Verdacht, dass Turner mit seiner Alarmierung etwas anderes erreichen will. Sowohl Russland als auch die USA wissen seit Beginn des „Space Race“ in den 50er-Jahren: Wer den Weltraum dominiert, dominiert die Welt. Mit China und Indien sind weitere Konkurrenten dazugekommen, doch zahlreiche weitere Staaten wie Frankreich, Südkorea oder der Iran unterhalten eigene Weltraum-Waffengattungen.

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