Ohne USA droht der NATO Chaos

Ohne USA droht der NATO Chaos
Die Ausritte Donald Trumps gegen seine europäischen NATO-Partner kommen nicht überraschend, geändert hat sich in Europa jedoch wenig.

„Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Und deshalb kann ich nur sagen: Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen.“ Fast sieben Jahre ist es her, dass dieser Satz fiel – gesprochen von der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Zu diesem Zeitpunkt war ein gewisser Donald Trump Präsident der USA und forderte – wie bereits sein Vorgänger Barack Obama – die europäischen NATO-Staaten dazu auf, das Ziel, auf das sich 2006 alle NATO-Verteidigungsminister geeinigt hatten, in Angriff zu nehmen: Zwei Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung sollten in die Verteidigung fließen. 

Österreich braucht eine funktionierende, Umfassende Landesverteidigung: militärisch, zivil, wirtschaftlich, geistig

"Weckruf für Europa"?

Vor allem für die westeuropäischen Staaten schien das mehr eine Empfehlung gewesen zu sein. Europaweit herrschte der Konsens: Ein konventioneller Krieg in Europa ist unwahrscheinlich und im Ernstfall werden uns die USA unterstützen. Dann kam Trump, der die NATO in ihrer damaligen Struktur in Frage stellte. Es sei ein „Weckruf für Europa“, waren sich Kommentatoren und europäische Politiker weitgehend einig. Passiert ist seither wenig: Ohne die USA gaben die NATO-Staaten damals im Schnitt 1,48 Prozent des BIP für Verteidigung aus. 2023 – der russische Angriffskrieg auf die Ukraine war in vollem Gange – waren es 1,74 Prozent.

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