Das "vierte Schlachtfeld": Der Kampf um die All-Macht

Das "vierte Schlachtfeld": Der Kampf um die All-Macht
Wer das All dominiert, dominiert die Welt. Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, warum das Universum als „viertes Schlachtfeld“ bezeichnet wird, das neben Land, See und Himmel als Kriegsschauplatz dient.

Lächelnd und winkend standen sie am Mittwoch nebeneinander auf der Erde, Freitagfrüh kamen sie auf der Internationalen Raumstation ISS – einer der Orte, wo US-Amerikaner und Russen problemlos zusammenarbeiten können – an: Der Emirati Sultan Al-Neyadi, die beiden US-Amerikaner Stephen Bowen und Woody Hoburg sowie der Russe Andrej Fedjaew werden gemeinsam mehr als 200 Experimente durchführen. Dann und wann werden sie einen Blick auf die etwa 400 Kilometer entfernte Erde werfen. Doch der Krieg, der dort in der Ukraine tobt, ist näher. Er ist bereits im All.

Denn für beide Seiten spielen Satelliten eine wichtige Rolle – in der Informationsgewinnung, der Kommunikation, der Navigation von Drohnen und Raketen. Sowohl vor als auch während des Krieges zeigten die Satellitenbilder das Ausmaß und die Bewegungen der russischen Armee von einem Moment zum anderen. Nach wie vor bietet diese Art der Aufklärung der Ukraine einen großen Vorteil – etwa, um eine etwaige neue russische Invasion im Norden des Landes vorherzusehen. Ohne Satelliten könnte aber auch Moskau keine Shahed-Kamikazedrohnen mehr gen Kiew schicken oder Marschflugkörper abfeuern.

Und dann ist da noch Starlink. Der Satelliteninternetdienst von Elon Musks Firma SpaceX ist nach wie vor ein wichtiger Kommunikationskanal der ukrainischen Streitkräfte. 3.580 Starlink-Satelliten befinden sich derzeit im All – in den kommenden Jahren könnten es bis zu 42.000 werden.

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