Rote Nasen in Palästina: Mehr als ein einfaches Lächeln

Rote Nasen in Palästina: Mehr als ein einfaches Lächeln
Die österreichische NGO erreicht in Palästina durch viele Projekte viele Menschen, von Altersheim bis Kinderkrebsstation.

Vom Dach des Rote-Nasen-Büros in Beit Jala aus sieht man das halbe Neue Testament: die Stadt Bethlehem (zu der Beit Jala gehört), hinter den Hügeln blitzt Jerusalem hervor, die Berge Galiläas bis hin zu jenem, an dem König Herodes Palast lag.

Zu Besuch bei den Roten Nasen

Die österreichische Hilfsorganisation „Rote Nasen“ ist seit 2010 in Palästina tätig, wie auch mit 370 Clowns in zehn anderen Ländern und einigen internationalen Projekten. Seit Bestehen hat „Red Noses Palestine“ bei über 500 Visiten in zwölf Einrichtungen knapp 17.500 Menschen besucht. Unterstützt wird die NGO durch die österreichische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (ADA). „Manchmal denke ich mir: Die Arbeit, die wir machen, ist größer, als wir selbst sehen“, sagt Yazan Al-Zubaidy, der Managing Director der Organisation.

Rote Nasen in Palästina: Mehr als ein einfaches Lächeln

Abdullah mit Familie und Dr. Zaatar

„Es geht nicht nur um Clowns, die ein Lächeln in die Gesichter von Kindern oder von alten Menschen zaubern. Es geht um Hoffnung.“ Er meint damit die besondere Situation in Palästina. „In stressigen Situationen, politische wie persönliche, sind Junge und Alte immer am verwundbarsten.“ Wenn sie lächeln, lachen Mitmenschen und Eltern oft mit.

Vielfältige Projekte

Derzeit arbeitet man mit 20 Clowns an sechs Projekten. Kinder stehen neben der Begleitung rund um OPs auch bei den viertägigen „Circus Smile“-Einsätzen in besonders belasteten Gebieten im Mittelpunkt . „Dabei machen wir mit ihnen drei Tage lang einfache Zirkusübungen und dann eine Aufführung für Eltern.“ Der letzte Einsatz fand bei Hebron statt, wo es oft zu Unruhen kommt.

Rote Nasen in Palästina: Mehr als ein einfaches Lächeln

"Dr. Nutka" im Altersheim von Jericho

Von dort kommt auch der achtjährige Abdullah, der auf der Kinderkrebsstation im Krankenhaus in Beit Jala behandelt wird. Die genaue Diagnose steht noch aus, die Eltern glauben aber daran, dass „in drei bis vier Monaten alles wieder gut sein wird.“ Derweil sind die Besuche von den Clowns „Dr. Zaatar“ und „Dr. Semsem“ die absoluten Lichtblicke – für die ganze Familie. Abdullahs Vater: „Mir ist oft zum Weinen zumute, aber er lacht immer.“

Die beiden Clowns reißen mit ihrer professionellen Show, die mehr als nur einfacher Klamauk ist, auch Ärzte und Krankenschwestern mit. Die brauchen das genauso wie die Kinder, oder die Alten im Heim – ein weiteres Projekt. Wie auch die Vorträge vor medizinischem Personal und Studenten, die sie alle im Umgang mit Patienten schulen.

Die Roten Nasen im Altersheim und auf der Kinderkrebsstation

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