Wolken über der Regenbogennation: Wie Südafrika ins Chaos schlittert

Frauen in den Kleidern des Afrikanischen Nationalkongresses tanzen
Aufbruchstimmung – das war einmal. Die Partei von Freiheitsikone Nelson Mandela hat sein Erbe verspielt. Extremer Strommangel, Kriminalität und Korruption drücken das Land am Kap nieder.

„Meine Mutter hat mich als Kind immer gewarnt: Wenn du in der Schule nicht lernst, wirst du dort in diesem Turm enden.“ Eine schlimmere Strafe hätte sich Grant Ngcobo gar nicht ausmalen können. Denn der 54 Stockwerke hohe, kreisrunde Ponte-Turm galt vor einigen Jahren noch als das gefährlichste Gebäude Südafrikas.

Schwerstkriminelle, rivalisierende Drogenbanden, Sexsklavinnen, Obdachlose und viele andere, die sonst nirgends Wohnraum fanden, drängten sich zu 10.000 in dem grauen Betonklotz. Geplant war er für maximal 2.000 Menschen.

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Weil die frühere Apartheidregierung dem Gebäude alle staatlichen und kommunalen Leistungen – von Polizei und Rettungseinsätzen bis zur Wasser- und Stromversorgung – verwehrt hatte, verwahrloste der einstige Luxusturm.

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