Proteste in China: Wie viel Freiheit lässt das Regime zu?

Proteste in China: Wie viel Freiheit lässt das Regime zu?
Die Volksrepublik erlebt die größte Protestwelle seit Jahrzehnten. Den Anfang eines Umsturzes aber wollen Experten im KURIER-Gespräch nicht sehen.

Der zündende Funke ging von einer Steckdosenleiste im 15. Stock eines abgesperrten Hochhauses in Ürümqi, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Xinjiang, aus. Er entfachte nicht nur ein Feuer, dem zehn Menschen zum Opfer fielen, weil die Sicherheitskräfte nicht rechtzeitig an Lockdown-Absperrungen vorbeikamen, sondern auch Proteste gegen die Null-Covid-Strategie der Regierung, die sich am Wochenende wie ein Flächenbrand im ganzen Land ausbreiteten.

In etlichen Millionenstädten formierten sich Straßenproteste, Videos belegen diese unter anderem in der Hauptstadt Peking, der Wirtschaftsmetropole Schanghai oder in Wuhan, wo die Pandemie einst ihren Anfang nahm. Alles Städte, die bereits unter Lockdowns standen oder angesichts von 40.000 Neuinfektionen vor der Gefahr stehen, erneut abgesperrt zu werden.

Proteste in China: Wie viel Freiheit lässt das Regime zu?

Es ist die größte Protestwelle in China seit der Demokratiebewegung 1989, die damals in einem Massaker an den Demonstranten auf dem Tian’anmen-Platz endete. Warum löste sie ausgerechnet ein Unglück in der Uiguren-Provinz Xinjiang aus?

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