Präsident Trump: Erste Reaktionen

Für die nächsten vier Jahre US-Präsident: Donald Trump.
Donald Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Erste Reaktionen aus Österreich und der Welt.
Martin Schulz (EU-ParlamentspräsidentI)

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz erwartet nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten schwierigere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Das politische System der USA habe allerdings immer wieder Ausschläge erlebt und sei stark genug auch für eine Präsidentschaft des Republikaners Trump, sagte der SPD-Politiker am Mittwochmorgen in der ARD. Schulz verglich Trumps Wahlsieg mit der Entscheidung der Briten für das Ausscheiden aus der Europäischen Union. Viele Menschen fühlten sich nicht ernst genommen und protestierten mit ihrer Stimme. "Man muss genau hinhören", sagte Schulz und sprach von einem Lehrstück. Ähnlich große Verwerfungen wie in den USA gebe es in Europa allerdings nicht.

Frederica Mogherini (EU-Außenbeauftragte)
Jean-Marc Ayrault (Außenminister Frankreich)

„Wenn Trump Präsident wird, wird Frankreich weiterhin mit den USA zusammenarbeiten. Wir müssen uns zum Klimawandel, zum Atomabkommen mit dem Iran und zu Syrien aber neu abstimmen.“

Ursula Van der Leyen (CDU)

Die deutsche Verteidugungsministerinhat bezeichnete den sich abzeichnenden Wahlsieg von Donald Trump als "schwerer Schock". "Auch wir Europäer wissen natürlich als Bündnispartner in der Nato, dass Donald Trump als Präsident fragen wird, was leistet Ihr im Bündnis", sagte die CDU-Politikerin zum deutschen Fernsehsender ARD.

Sigmar Gabriel (SPD)

"Trump ist auch eine Warnung an uns", sagte der Deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel. Trump und andere machten sich die Enttäuschung vieler Menschen über eine wachsende soziale Spaltung und den Frust auf die politischen Eliten zunutze. Deshalb müsse in Deutschland nun Schluss sein mit Angela Merkels Forderung nach einer "marktkonformen Demokratie". Stattdessen bräuchten die Bürger steigende Einkommen und "faire Renten für alle", statt Steuersenkungen mit der Gießkanne zu betreiben, meinte Gabriel.

Christian Kern

Österreichs Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) gratuliert ebenso: "Wahlergebnisse lügen nicht", sagte er am Mittwoch am Rande der Nationalratssitzung im Parlament. Auch für kommende Wahlen in Europa werde man Lehren aus dem Ausgang der Präsidentschaftswahl ziehen müssen, so Kern. Er erwartet "heftige Auseinandersetzungen um die Mittelschicht." "Es ist ein Wahlausgang, mit dem sicherlich wenige gerechnet haben", kommentierte Kern den Sieg Trumps.

Alexander Van der Bellen

Die US-Wahl sei ein Weckruf für die Präsidentschaftswahl in Österreich, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und für einen respektvollen Umgang miteinander, erklärte Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen in einer Aussendung. Die Mehrheit der Amerikaner habe Trump zum US-Präsidenten gewählt und dieses Ergebnis sei "zu respektieren". Er wünschte dem neuen Präsidenten für die kommenden Herausforderungen aber "die nötige Kraft, Besonnenheit und Achtsamkeit".

Norbert Hofer

"Ich gratuliere dem zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu seinem Wahlsieg", erklärte Hofer gegenüber der APA. Er hofft auf eine weiterhin gute Beziehung zwischen den beiden Ländern: "Ich bin überzeugt, dass wir die guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern weiter gut ausbauen."

Heinz-Christian Strache (FPÖ)
Sebastian Kurz

Kurz sprach gegenüber der APA von einem "Déjà-vu wie beim Brexit-Votum der Briten". Der Ausgang der US-Wahl sei selbstverständlich zu respektieren. Der Außenminister erwartet durch den neuen US-Präsidenten einiges an Veränderung und eine gewisse Phase der Verunsicherung. "Es bleibt nun abzuwarten, welche der Ankündigungen aus dem Wahlkampf Donald Trump als amerikanischer Präsident aufgreifen und umsetzen wird", sagte Kurz.

Reinhold Lopatka (ÖVP)
Matthias Strolz (NEOS)
Wladimir Putin

Der russische Präsident Putin hat Donald Trump per Telegramm zum Sieg gratuliert. Putin hoffe, dass man in internationalen Fragen zusammenarbeiten werde, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Er erwarte einen Dialog, "der den Interessen beider Länder dient".

Viktor Orban
Marine Le Pen
Geert Wilders
Nigel Farage (UKIP):
Justin Trudeau

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat Donald Trump zu dessen überraschendem Wahlsieg gratuliert. "Kanada hat keinen engeren Freund, Partner und Verbündeten als die Vereinigten Staaten", teilte Trudeau am Mittwoch mit. "Wir freuen uns darauf, in den kommenden Jahren mit dem designierten Präsidenten Trump, dessen Regierung und dem Kongress der Vereinigten Staaten bei Themen wie Handel, Investitionen und internationalem Frieden und Stabilität zusammenzuarbeiten", sagte Trudeau. Die Beziehung zwischen den USA und Kanada bezeichnete Trudeau als ein "Vorbild für die Welt".

Matteo Renzi (Premierminister Italien)

"Ich bin überzeugt, dass die Freundschaft zwischen Italien und den USA stark und solide bleiben wird", sagt der italienische Premier Matteo Renzi und gratuliert Donald Trump zum Wahlsieg. Dies sei der Beginn einer neuen politischen Phase. "Eine neue Ära beginnt", so Renzi.

Beppe Grillo (Fünf-Sterne-Bewegung)

Der Gründer der italienischen europakritischen Protestbewegung "Fünf Sterne" bezeichnet Donald Trumps Wahlsieg als "Explosion einer Ära" und als "Apokalypse der Medien". "Journalisten und Intellektuelle sind in einer Welt verankert, die es nicht mehr gibt", schreibt Grillo in seinem Blog.

Jens Stoltenberg (NATO)

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erinnerte Trump an die Bedeutung des transatlantischen Verteidigungsbündnisses. "Eine starke NATO ist gut für die USA und gut für Europa", sagte er. Trump hatte während des Wahlkampfes zentrale Aspekte der NATO infrage gestellt und damit für Verunsicherung gesorgt.

Francois Hollande

Frankreichs Präsident Francois Hollande warnte vor einer Phase der Unsicherheit. Der Sieg Trumps zeige, dass Europa zusammenstehen müsse, erklärte er.

Theresa May

Die Premierministerin des scheidenden EU-Mitglieds Großbritannien, Theresa May, pochte auf die besonderen Beziehungen zwischen Washington und London. "Wir sind starke und enge Partner in Handel, Sicherheit und Verteidigung und werden es bleiben", sagte sie.

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