Plant Putin eine Invasion im Baltikum?

Plant Putin eine Invasion im Baltikum?
Kein Land fürchtet eine russische Aggression trotz NATO-Mitgliedschaft so sehr wie Litauen. Präsident Nauseda fordert einen Ausschluss Putins in G20.

von Jens Mattern

Kein Land ist so sehr aufseiten der Ukraine wie Litauen. Und kaum ein Land fürchtet so sehr eine russische Aggression trotz Mitgliedschaft in der NATO. Litauen rechnet vor allem mit einem Cyberangriff vonseiten Russlands. Das Land hat den Ausnahmezustand ausgerufen und fordert, so wie Lettland, die Aktivierung des Artikels 4 der NATO.

Mitgliederstaaten können diesen nutzen, wenn sie sich von einem anderen Staat bedroht fühlen, die anderen Mitglieder sind dann zur Beratung verpflichtet. Zudem unterstützt der litauische Staatspräsident Gitanas Nauseda den Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selenskij, Russland aus der G20 und dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auszuschließen. Nauseda hatte am Freitag mit Selenskij telefoniert.

Indirekte Drohung?

Estlands Präsident Alar Karis ruft nach Verstärkung in Form von Land- und Luftstreitkräften an der "Ostflanke der NATO". In Wladimir Putins Reden, die den Einmarsch in die Separatistengebiete im Donbass und die Attacke gegen die gesamte Ukraine einleiteten und legitimierten, wurden zwar keine direkte Drohung gegen Litauen, Lettland und Estland geäußert – wohl aber ein Bedauern, dass der aufkommende Nationalismus und Gorbatschows Zugeständnisse 1989 zu mehr Autonomie Schuld am Untergang der Sowjetunion hatten.

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