Papua-Neuguinea wird seine Protz-Karren nicht mehr los

Papua-Neuguinea wird seine Protz-Karren nicht mehr los
Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen, einem weltweiten Vergleich, liegt Papua-Neuguinea weit hinten auf Platz 155.

Es hätte der große Tag Papua-Neuguineas sein sollen. Der APEC-Gipfel 2018. Sogar der damalige US-Präsident Donald Trump hatte sich angekündigt. Flugs renovierte die Regierung in Port Moresby den Flughafen, strich Hausfassaden neu – und kaufte 40 Maserati-Limousinen um mehr als 200.000 Dollar das Stück, sowie weitere Hunderte Autos. 1.500 australische Spezialeinsatzkräfte sicherten das Treffen ab – immerhin gilt Port Moresby als eine der gefährlichsten Städte der Welt.

Und dann sagte Donald Trump seine Teilnahme am Gipfel ab. Staatschefs weigerten sich, die protzigen Maserati zu benutzen. Als ob das nicht genug wäre, wurden nach dem Gipfel mehr als 280 der Luxus-Autos vermisst. Ob korrupte Polizisten oder kriminelle Banden sie gestohlen hatten, ist nebensächlich – nach einigen Monaten tauchten die Fahrzeuge wieder auf.

Doch niemand sonst hatte Verwendung für die Maserati-Fahrzeuge – niemand in dem 8-Millionen-Einwohner-Land verfügt über Ersatzteile oder ausreichende Wartungsmöglichkeiten. Die Regierung beschloss, sie zu verkaufen. Nach drei Jahren haben gerade einmal zwei Käufer zugeschlagen.

Papua-Neuguinea gehört trotz vieler Bodenschätze zu den ärmsten Staaten der Welt. Korruption ist weit verbreitet. Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen, einem weltweiten Vergleich, liegt Papua-Neuguinea weit hinten auf Platz 155.

Während in den Städten an der Küste organisierte Kriminalität und Korruption herrschen, finden im Landesinneren oft blutige Stammeskriege statt. Eine große Zahl der Bürger glaubt an Hexen und dunkle Magie, regelmäßig werden Frauen und Männer wegen Zaubereiverdacht hingerichtet.

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