Von wegen dreckig: Pariser Bürgermeisterin schwamm in der Seine

Von wegen dreckig: Pariser Bürgermeisterin schwamm in der Seine
Ein Jahrhundert lang war es verboten, in der Seine zu baden. Jetzt musste Anne Hidalgo vorzeigen, dass der weltbekannte Fluss sauber genug für die Sommerspiele ab nächster Woche ist.

Als sich Anne Hidalgo über eine kleine Treppe in die Seine gleiten ließ, jubelte das Publikum auf der nächstgelegenen Brücke. „Das Wasser ist super“, rief die Pariser Bürgermeisterin in ihrem schwarzen Neopren-Anzug und kraulte ein paar Meter, um zu zeigen, dass sie auch den Kopf untertauchte. Tony Estanguet, Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Paris, und Marc Guillaume, der Präfekt der Hauptstadtregion Île-de-France, folgten ihr nach.

Zehn Tage vor Beginn der Großveranstaltung hat es am Mittwoch doch noch geklappt mit dem symbolischen Bad Hidalgos in der Seine, das seit Wochen versprochen war. Das mehrmalige Verschieben ließ die Zweifel daran noch wachsen, ob das Flusswasser letztlich sauber genug sein würde, damit nicht nur die Stadt-Prominenz, sondern auch die Athletinnen und Athleten ohne Risiken eintauchen können. 

Vor wenigen Tagen hatte bereits die französische Sportministerin, die frühere Profi-Tennisspielerin Amélie Oudéa-Castéra, begleitet vom Para-Triathleten Alexis Hanquinquant, ein medienwirksames Bad im Hauptstadtfluss genommen. Dies war bis vor kurzem für viele Bewohner eine unappetitliche Vorstellung. 

Lange viel Müll in der Seine

Vor Hidalgos erstem, dann abgesagten Bade-Termin gab es sogar den Aufruf in den öffentlichen Netzwerken, den Fluss absichtlich mit Fäkalien zu befüllen. Das sagte etwas über die Unbeliebtheit der Bürgermeisterin aus - und das Bild, das sich viele von der Sauberkeit der Seine machen, in der lange der Müll dümpelte.

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