Wie der NATO-Staat Türkei künftig den geopolitischen Spagat üben will

Türkischer Präsident Tayyip Erdogan
Die Türkei hat um Beitritt bei der BRICS-Staatengruppe angesucht - wohl auch aus Frust, dass ein EU-Beitritt immer unwahrscheinlicher wird.

Sie sieht sich als zunehmend mächtiger Gegenpol zur westlich, von den USA und Europa, dominierten Welt: Die Gruppe der so genannten BRICS-Staaten. Nun will auch noch die Türkei dazustoßen, schon vor Monaten soll die Führung in Ankara in Russland und China um Aufnahme angefragt haben. 

Bereits im Oktober könnte es so weit sein und der Türkei somit ermöglichen, auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen: Als NATO-Staat ist die Türkei eng mit der westlichen Militärallianz verbunden, während sie sich gleichzeitig einem anti-westlichen Bündnis zuwendet. Ein spektakulärer Schritt. Doch wie soll das funktionieren? Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

Warum will die Türkei der BRICS-Gruppe überhaupt beitreten? 

„Die Türkei kann stark, wohlhabend, prestigeträchtig und effizient werden, wenn sie ihre Beziehungen sowohl zum Osten als auch zum Westen gleichzeitig verbessert“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan laut Nachrichtenagentur  „Bloomberg“ am Wochenende. Das bedeutet: Die Türkei will ihre Schaukelpolitik ausbauen, also ein wohl austariertes System an Verbündeten und Gegnern, das sich je nach weltpolitischer Großwetterlage auch wieder ändern kann.

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