Griechischer Öltanker beim Oman gekapert: Am Weg Richtung Iran
Der Iran hat laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Tasnim einen "US-Öltanker" im Golf von Oman beschlagnahmt. Grundlage sei eine Anweisung der iranischen Justiz gewesen, meldet die Agentur. Der tanker soll sich in griechischem Besitz befinden und ist nach Angaben der britischen Marinebehörde UKMTO in den Gewässern 50 Seemeilen östlich von Oman gekapert worden. Bewaffnete hätten das unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrenden Schiff geentert, danach habe es offenbar Kurs auf den Iran genommen, teilte UKMTO am Donnerstag mit.
Die auf Sicherheit auf See spezialisierte britische Firma Ambrey erklärte, das Ortungssystem des Tankers sei ausgeschaltet worden, als er in Richtung des iranischen Hafens Bandar e-Jask an der Nordküste des Golfes von Oman unterwegs war. Der Tanker war im irakischen Hafen Basra beladen worden und war unterwegs zum türkischen Hafen Aliaga an der Westküste der Türkei.
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Die Bewaffneten hätten schwarze Uniformen und Masken getragen, teilte UKMTO mit. Der leitende Sicherheitsoffizier des Tankers habe noch mitgeteilt, das Schiff habe seinen Kurs in Richtung iranischer Hoheitsgewässer geändert. Danach sei der Kontakt abgebrochen. Die in der Region aktive Fünfte Flotte der US-Marine nahm zu den Angaben zunächst nicht Stellung.
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Nach Angaben des Ortungsdienstes TankerTrackers soll es sich bei dem Tanker um die "St. Nikolas" handeln. Das Schiff war 2023 von der US-Marine wegen Missachtung von Sanktionen beschlagnahmt worden und hieß damals "Suez Rajan". Den iranischen Revolutionsgarden warfen die USA damals vor, mit dem Tanker Öl nach China schmuggeln zu wollen. Sie konfiszierten 980.000 Fass Öl. Nach dem Entladen des Rohöls wurde das Schiff in "St. Nikolas" umbenannt. Es gehört der griechischen Reederei Empire Navigation mit Sitz in Athen. Diese bestätigte am Donnerstag den Zwischenfall ebenfalls, ohne vorerst weitere Details nennen zu können.
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Der Vorfall trägt zur Verunsicherung der Handelsschifffahrt in der Region bei. Die von Iran unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen greifen seit Oktober Frachter im Roten Meer an, um damit den Kampf der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen gegen Israel zu unterstützen. Sie konzentrieren ihre Attacken auf die Meerenge Bab al-Mandab am Übergang des Roten Meeres in das Arabische Meer. Der Tanker wurde viel weiter östlich gekapert, unweit der Straße von Hormuz, die den Persischen Golf mit dem Arabischen Meer verbindet.
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