Warum es 2021 die wenigsten Piraten-Überfälle seit 28 Jahren gab

Warum es 2021 die wenigsten Piraten-Überfälle seit 28 Jahren gab
Ein Bericht zeigt, dass die Weltmeere im vergangenen Jahr sicherer wurden – doch der Schein trügt. Wie Schiffe sich schützen können.

Für einen Tag Pirat sein – welches Kind würde sich das nicht wünschen? Die Unterhaltungsindustrie hat vielen die Angst vor Seeräubern nachhaltig genommen. Mit echten, modernen Piraten würde wohl kein Kind tauschen wollen: Sie sind meist völlig verarmt, auf einfachen Schlauchbooten unterwegs und statt vom Streben nach Freiheit von absoluter Perspektivlosigkeit angetrieben.

„Die Hotspots der heutigen Piraterie sind allesamt höchst instabile Regionen“, erklärt Maximilian Burger-Scheidlin, Geschäftsführer der österreichischen Vertretung der Internationalen Handelskammer (ICC), dem KURIER. „Die Menschen dort kommen auf alle möglichen Ideen, um an Geld zu gelangen, weil sie sonst keine Chance haben.“

NIGERIA-US-EUROPE-AFRICA-DEFENCE-MARITIME

So ähnlich sieht ein Piraten-Angriff heute aus: Bei einer gemeinsamen Übung im Golf von Guinea simulieren französische und nigerianische Marinesoldaten einen Überfall.

Trotzdem stellen Piraten für internationale Handelsschiffe immer noch eine große Gefahr dar. Das internationale Schifffahrtsbüro der ICC veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, wonach es 2021 im Schnitt alle drei Tage zu einem Angriff durch Piraten kam. Das mag häufig erscheinen, doch es sind die niedrigsten Zahlen seit 1994 – 2020 war noch an jedem zweiten Tag ein Schiff angegriffen worden.

Doch die Bedrohung durch Piraten ist in den meisten Regionen nach wie vor gleich groß geblieben.

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