Der Mann, der alles über Mao wusste: China und USA streiten über Tagebuch

Der Mann, der alles über Mao wusste: China und USA streiten über Tagebuch
Wer bekommt die Tagebücher des Sekretärs von Chinas Diktator Mao Zedong? Die Tochter will sie in den USA veröffentlichen, China aber will sie zurück

Frühmorgens, am 4. Juni 1989, als die Panzer der Armee auf dem Tianamen-Platz in Peking begannen, die Menschen und ihren Kettenräder zu zerquetschen, stand Li Riu auf dem Balkon seiner Wohnung und blickte direkt auf das Geschehen. "Sie schießen mit ihren Maschinenpistolen ohne zu zielen in alle Richtungen", sollte er danach notieren - und schließlich eine abschließende Bemerkung: "Ein schwarzer Tag". Es gibt viele Zeugen dieses Massakers, doch kein anderer aus der obersten Führungsriege der kommunistischen Partei hat das so zu Papier gebracht wie Li Riu. Doch in seinen Tagebüchern ist nicht nur dieses Ereignis festgehalten, sondern quasi die ganze Geschichte des kommunistischen China von dessen Anfängen in den Revolutionsjahren und der Machtergreifung 1949.

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