Wenn er die Londoner Bürgermeister-Wahl am 6. Mai gewinnt, will Count Binface (übersetzt eigentlich: Graf Mistkübelgesicht) die London Bridge nach „Fleabag“-Star Phoebe Waller-Bridge umbenennen und sichern, „dass Croissants maximal 1 Pfund kosten“.
Der kostümierte Komiker darf sich aber, wie fast alle im 20-Kandidaten Rekord-Feld, kaum Hoffnungen machen. Etwa sechs Millionen Wähler stimmen für ihren bevorzugten Kandidaten und eine zweite Präferenz. Wenn die Erst-Stimmen keine absolute Mehrheit bringen, entscheiden die Zweit-Stimmen zwischen den beiden Bestplatzierten. Laut Umfrage liegt Amtsinhaber Sadiq Khan von der Labour Party, seit 2016 erster muslimischer Bürgermeister einer europäischen Hauptstadt, mit 41 Prozent der Erststimmen weit voran.
„Er gewinnt locker“, sagt Professor Steven Fielding von der Universität Nottingham dem KUIRIER. Onur hat schon per Post für ihn gestimmt. „Ich wähle nach Initiativen für Rad und Luftqualität“, sagt er. Andere zitieren soziale Initiativen und Khans Rivalität mit Premier Boris Johnson.
Sein konservativer Herausforderer Shaun Bailey, der bei 28 Prozent hält, punktet mit Initiativen gegen Verbrechen. Aber kontroversielle Aussagen über Frauen und Obdachlose haben ihm Kritik gebracht.
Urin-Video
Mit etwa fünf Prozent überrascht der 23-jährige YouTuber Niko Omilana. Sein Hauptziel: dafür zu sorgen, dass Johnson „den Mund hält“. Das ist etwas, was der in Kalifornien geborene Ex-Banker Brian Rose, der sich gern in Nadelstreif und bunter Krawatte kleidet, in einem skurrilen Video nicht machte und den eigenen Urin trank. Sein Urteil: „Etwas salzig“.
Mit prognostizierten zwei Prozent liegt er doppelt so hoch wie Count Binface und ein anderer bunter Vogel: der Schauspieler Laurence Fox startete eine Partei, um gegen Corona-Restriktionen und -Impfung aufzutreten. „Khan schämt sich, britisch zu sein“, meint er.
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