Kurz vor dem Zusammenbruch greift der Libanon zu harten Mitteln

Kurz vor dem Zusammenbruch greift der Libanon zu harten Mitteln
Die Bürger dürfen für elf Tage ihr Haus nicht verlassen, Supermärkte schließen, doch es herrscht Skepsis.

Elf Tage totale Ausgangssperre, geschlossene Supermärkte, alles von der Armee überwacht. Der Libanon greift ab Donnerstag zu drastischen Maßnahmen, um das Coronavirus unter Kontrolle zu bekommen. Mehr als 5.000 Neuinfektionen bei rund sechs Millionen Einwohnern vermeldete das Land in den vergangenen Tagen.

Ein Grund für die explodierenden Zahlen dürften die Lockerungen um Weihnachten und Silvester gewesen sein: Um die marode Wirtschaft zu unterstützen, durften unter anderem Restaurants und Bars wieder öffnen. Man setzte auf die Heimkehrer aus der libanesischen Diaspora, die über die Feiertage ihre Familien besuchten. Bei den schätzungsweise 14 Millionen Auslandslibanesen erwartete sich die Regierung einen Geldsegen in der Gastronomie. Doch vor allem brachten die Besucher auch das Virus mit.

Bereits vergangenen Donnerstag waren die Infektionszahlen so stark angestiegen, dass die Regierung einen neuen Lockdown verkünden musste, mittlerweile gilt der Gesundheitsnotstand.

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