Neuer Regierungschef in Nordkorea
In Nordkorea ist nach Angaben von KCNA ein neuer Regierungschef ernannt worden. Der 73-jährige Funktionär Pak Pong-ju legte vor dem Parlament den Amtseid ab, meldete die staatliche Nachrichtenagentur.
Pak gilt als zentrale Figur der nordkoreanischen Wirtschaftspolitik und als enger Vertrauter des 2011 verstorbenen früheren Staatschefs Kim Jong-il, des Vaters des derzeitigen Machthabers Kim Jong-un.
Im Kriegszustand
Seit dem Korea-Krieg (1950-1953) sind Nord- und Südkorea faktisch im Kriegszustand – ein Friedensvertrag wurde bis dato nie geschlossen. Zwar haben die beiden Länder ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, doch gilt dieses seit Anfang März nicht mehr. Nordkorea fühle sich nicht mehr an den Nichtangriffspakt gebunden, die Zeit der Entscheidungsschlacht sei gekommen, wurde mit Hinweis auf die südkoreanisch-amerikanischen Militärmanöver erklärt. "Sämtliche Abkommen über einen Angriffsverzicht zwischen dem Norden und dem Süden werden annulliert", erklärte das staatliche Komitee für die friedliche Wiedervereinigung Koreas. Auch wurde auch der "heiße Draht" gekappt, alle militärischen Kommunikationswege zwischen Nord und Süd sind somit unterbrochen.
Eine neue Eskalationsstufe wurde am Samstag erreicht, als das Regime in Pjöngjang erklärte, das Land sei im Verhältnis zu Südkorea in den "Kriegszustand" eingetreten. Jede Angelegenheit zwischen beiden Staaten werde ab sofort "nach den Vorschriften für Kriegszeiten" behandelt, ließ die Regierung via Staatsfunk ausrichten.
Militär soll ohne Rücksicht reagieren
Südkoreas Regierung reagierte auf die jüngste Erklärung des kommunistischen Nachbarlandes vorerst gelassen. Sie stelle "keine wirklich neue Drohung" dar, hieß es in einer ersten offiziellen Stellungnahme in Seoul. Am Montag aber erklärte Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye, sie nehme die fast täglichen Kriegsdrohungen Nordkoreas sehr ernst.
Und sie wies das Militär an, auf Provokationen des Nachbarlandes "ohne Rücksicht auf jede politische Erwägungen" prompt und strikt zu reagieren. "Wenn es zu irgendeiner Provokation gegen Südkorea und sein Volk kommt, dann sollte es darauf eine starke Antwort bei den anfänglichen Kampfhandlungen geben - ohne politische Abwägungen." Als Oberbefehlshaberin der Streitkräfte vertraue sie dem Urteil des Militärs für den Fall plötzlicher Provokationen, sagte Park bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Kim Kwan Jin und hohen Offizieren in Seoul.
USA schicken F-22
Nordkorea werde mit seinen Drohungen und Provokationen nichts erreichen. Das Land werde sich nur weiter isolieren und die internationalen Bemühungen um Stabilität und Frieden in der Region untergraben, erklärte das US-Militär. Wie viele F-22 von ihrem Stützpunkt Kadena in Japan nach Südkorea flogen, teilte das US-Militär nicht mit.
Im Zuge des gemeinsamen Manövers mit Südkorea ließen die USA bereits zwei Tarnkappenbomber über den Süden der Halbinsel hinweg fliegen.
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