Militärübung für "echten Krieg"

Militärübung für "echten Krieg"
Die nordkoreanische Führung setzt ihre militärischen Drohungen fort.

Einen Tag nach der Amtseinführung der neuen südkoreanischen Präsidentin hat Nordkorea eine groß angelegte Militärübung zur Erprobung eines "echten Kriegs" vermeldet. "Die Artillerie feuerte endlos Schüsse auf 'feindliche Stellungen' ab, ihr Getöse erschütterte Himmel und Erde und alle waren eingehüllt in Flammen", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Als der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un die "feindlichen Stellungen in Flammen" gesehen habe, sei er "zufrieden" gewesen. Erst in der vergangenen Woche hatte Nordkorea seinem südlichen Nachbarn mit der Vernichtung gedroht.

Keine Angaben machte KCNA dazu, wann und wo die Übung stattfand. Die Mitteilung über die Übung erfolgte jedoch nur einen Tag nach dem Amtsantritt der ersten Frau an der Staatspitze Südkoreas, Park Geun-hye. Diese hatte in ihrer Antrittsrede eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglicher Provokation aus Nordkorea angekündigt. Zugleich bezeichnete sie den jüngsten nordkoreanischen Atomtest als "Bedrohung für das Überleben und die Zukunft" der Koreaner.

Nordkorea hatte am 12. Februar einen dritten Atomtest vorgenommen, der international scharf verurteilt wurde. Zudem gab es in Nordkorea zuletzt zahlreiche Militärübungen. Nach Angaben eines Sprechers des südkoreanischen Verteidigungsministeriums in Seoul will Kim damit das Bedrohungspotenzial gegenüber dem Süden verstärken. Seoul beobachte die Situation sehr genau, betonte ein Ministeriumssprecher.

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