USA schicken Stealth-Bomber nach Korea

Der Ton im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea wird rauer - Washington schickt jetzt Tarnkappenbomber.

Das Säbelrasseln Nordkoreas wird immer lauter – und die Schlagzahl an verbalen Angriffen erhöht sich: "Ein Krieg könnte jeden Moment ausbrechen", ließ ein nordkoreanischer Militärsprecher kürzlich über die staatlichen Nachrichtenkanäle in Richtung Südkorea und USA ausrichten.

Kurz danach hat die Führung in Pjöngjang die letzte noch bestehende Kommunikationsverbindung zwischen dem Norden und Süden auf der koreanischen Halbinsel gekappt. Nordkorea hatte bereits zuvor Anrufe über eine Leitung mit den im Grenzgebiet zur Überwachung des Waffenstillstands stationierten US-Truppen nicht mehr beantwortet. Zudem hat Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un die Armee in "Gefechtsbereitschaft" versetzen lassen.

Tarnkappenbomber als „Abschreckung“

Die USA haben am Donnerstag dann auf ihre Weise geantwortet – mit Stealth-Bombern. Zwei atomwaffenfähige Tarnkappenbomber vom Typ B-2 wurden nach Südkorea entsandt. Die Maschinen warfen über einem militärischen Übungsgelände in Südkorea Munitionsattrappen ab – ihr Ziel: Die Flüge sollten der "Abschreckung" dienen. Die Übung zeige "die Fähigkeit der USA, schnell und nach Belieben zielgenaue Langstreckenangriffe zu fliegen".

Demonstrieren wollten die Staaten damit auch, dass man sich an die Abmachung mit den südkoreanischen Verbündeten halten würde: Die US-Regierung hat sich verpflichtet, Südkorea bei Provokationen militärisch beizustehen. Diese Vereinbarung war nötig geworden, nachdem Pjöngjang als Reaktion auf die Verschärfung von UN-Sanktionen nach einem dritten unterirdischen Atomtest den Nichtangriffspakt mit Südkorea aufgekündigt hatte. Zuvor hatte der kommunistisch regierte Staat den USA bereits mit einem atomaren Erstschlag gedroht.

Pendler dürfen noch einreisen

Trotz der wachsenden Spannungen lässt Nordkorea allerdings weiterhin Pendler aus dem Nachbarland einreisen. Tag für Tag kommen Hunderte Südkoreaner zum Arbeiten in den gemeinsamen Industriepark in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong. Rund 400 Südkoreaner hätten am Donnerstagvormittag ohne größere Probleme die Grenze überschreiten können, so eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul.

Über diese von Nordkorea gekappte Leitung wurde per Telefon unter anderem die Anzahl der ein- und ausreisenden Südkoreaner durchgegeben. Beobachter vermuten, dass Nordkorea vorerst den Betrieb in dem Industriepark aufrechterhalten wolle. Das Projekt ist eine wichtige Devisenquelle für Nordkorea.

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