Putin reist nicht in besetztes ukrainisches Flutgebiet

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Der ukrainische Präsident Selenskij plant hingegen eine Reise nach Cherson.

Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyij will Kremlchef Wladimir Putin zumindest vorerst nicht in das nach der Staudamm-Zerstörung überflutete südukrainische Gebiet Cherson reisen.

"Nein, derzeit gibt es keine solchen Pläne", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge auf eine entsprechende Frage von Journalisten.

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Kreml und Kiew schieben sich die Schuld zu

In Cherson ist die von russischen Truppen besetzte linke Seite des Flusses Dnipro besonders schlimm von den Hochwassern betroffen, die der Bruch des wichtigen Kachowka-Staudamms ausgelöst hat. Der Damm in der Stadt Nowa Kachowka war in der Nacht auf Dienstag zerstört worden. Die Ukraine macht - ebenso wie viele internationale Experten - Russland für die Katastrophe verantwortlich.

Die Regierung des angegriffenen Landes ist davon überzeugt, dass Moskau den Staudamm sprengen ließ, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Moskau weist das zurück und schiebt Kiew die Schuld zu. Experten halten es auch für möglich, dass der von Russland seit langem kontrollierte Staudamm schlecht gewartet wurde und unter dem Druck der Wassermassen geborsten ist.

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Kremlsprecher Peskow warf unterdessen der ukrainischen Seite vor, die russischen Evakuierungsarbeiten durch anhaltenden Beschuss von der rechten Flussseite aus zu behindern. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Zuvor hatte Kiew ähnliche Vorwürfe gegen die Russen erhoben, die im Zuge ihres seit mehr als 15 Monaten andauernden Angriffskriegs große Teile von Cherson okkupiert haben.

Der ukrainische Präsident Selenskyj war am Morgen in dem von seinen Truppen kontrollierten Teil von Cherson eingetroffen, in dem auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson liegt. Er machte sich dort eigenen Angaben nach ein Bild von den Evakuierungsmaßnahmen.

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