Kreml-Propaganda: Der Krieg im Kopf

Kreml-Propaganda: Der Krieg im Kopf
Die Kreml-Propaganda ist höchst effektiv: Selbst Eltern in Russland glauben ihren Kindern in der Ukraine nicht, dass Putin dort einen blutigen Krieg führt. Wie kann das sein? Und wie kann sich das ändern?

„Warum haben sie uns das nur angetan?“, sagt die Frau, dunkle Haare, Mitte 50, ins Mikrofon. „Sie haben unsere Stadt mit Granaten zerstört, uns vertrieben. Und die Kinder in den Bunkern hungern.“

Im Ersten Kanal laufen Abendnachrichten, die Bilder sind schockierend. Das Paar spricht verstört in die Kamera, die Frau wischt sich Tränen aus dem Gesicht. Der Sprecher sagt: „Nachvollziehbare Emotionen von Flüchtlingen aus Mariupol. Die ukrainische Armee hat ihre Heimat völlig zerstört.“

Die Welt im russischen Staatsfernsehen ist eine verkehrte. Da, wo Europa Bilder von russischer Zerstörungswut sieht, bekommt man das Gegenteil serviert: In allen Kanälen – mittlerweile gibt es keinen mehr, der abweichend berichtet, die großen Auslandsmedien sind gesperrt – schießen ukrainische Soldaten auf die eigene Bevölkerung. Es herrscht „Kiewer Terror“. Der einzige Lichtblick? Die „russischen Befreier“.

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