Krawalle in Frankreich: Woher kommt die Wut in den Banlieues?

Krawalle in Frankreich: Woher kommt die Wut in den Banlieues?
Seit dem Tod eines 17-Jährigen brennen jede Nacht die Vorstädte. Wie die sozialen Brennpunkte entstanden sind und warum die französische Politik gegen Parallelgesellschaften ein "Rückzugsgefecht" führt.

Straßenarbeiter kratzen die Überreste eines abgebrannten Kleintransporters mit einer Schaufel vom Asphalt. Ein älterer Herr spaziert vorbei; in der einen Hand ein Gehstock, in der anderen ein Einkaufssackerl.

Am Ortsplatz spielen Kinder. Ein Mädchen dreht sich mit ausgestreckten Armen im Kreis, bis ihm schwindelig wird, dann rennt es los. Daneben sitzt eine Gruppe von Männern beisammen. Sie unterhalten sich, einer deutet entrüstet auf die völlig verkohlte Fassade des Rathauses.

Es sind die Spuren der Nacht, die den "ganz normalen" Alltag in Garges-lès-Gonesse, eine Vorstadt von Paris, eintrüben. Hier und in vielen weiteren französischen Städten herrscht seit Dienstag Chaos, sobald die Sonne untergeht. Immer wieder gibt es Brandanschläge und Randale.

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Wie konnte es soweit kommen? Die Ursachen für die derzeitigen Unruhen gehen weit zurück - ein Blick auf die aktuelle Situation und die Vergangenheit der "Banlieues":