Jean-Luc Mélenchon: Wer ist Frankreichs umstrittene linke Galionsfigur?

Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon jubelt
Frankreichs Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon kämpft derzeit um die Dominanz im Linksbündnis. Er würde gerne Premierminister, doch die Chancen stehen nicht gut - er gilt wegen seiner Putin-Nähe und Antisemitismus-Vorwürfen als vorbelastet.

Er war der Schnellste am Wahlabend und das nicht aus Zufall: Jean-Luc Mélenchon äußerte sich kurz nach 20 Uhr am Sonntag als erster Politiker zu den Ergebnissen der französischen Parlamentswahl. Damit wollte er sich einmal mehr als Frontmann der Linken positionieren und eröffnete den Kampf um die Vorherrschaft innerhalb des Wahlbündnisses Neue Volksfront.

Trotz der Appelle zur Einigkeit tobt dieser weiter. In wenigen Tagen will die Allianz aus der Linkspartei La France Insoumise (LFI), Sozialisten, Grünen und Kommunisten, die bei der Wahl mit insgesamt 182 Sitzen in der Nationalversammlung vor dem Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron und dem rechtsextremen Rassemblement National (RN) lag, einen gemeinsamen Vorschlag für den Posten des Premierministers vorlegen. LFI wie auch die Sozialisten fordern jeweils, dass dieser aus ihren Rängen kommt. Die Linkspartei ist mit 75 Abgeordneten die größte Gruppe, legte aber nicht zu; die Sozialisten konnten die Zahl der Sitze von 31 auf 65 mehr als verdoppeln und schnitten bei den EU-Wahlen deutlich stärker ab.

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