Arbeitsverbot für UNRWA: Israel stellt sich selbst ins Abseits

Arbeitsverbot für UNRWA: Israel stellt sich selbst ins Abseits
So berechtigt die Kritik Israels an der UNO und auch UNRWA zum Teil sein mag, sie kann nicht als Grund herhalten, die ungeliebte Organisation ganz zu boykottieren.

Gegen den Widerstand der USA und aller westlichen Staaten verabschiedete Israels Parlament am Montag zwei Gesetze, die praktisch ein Arbeitsverbot für das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zum Ziel haben. In der Knesset fanden sich bis auf zehn arabische Abgeordnete keine Verteidiger für die UN-Organisation. Die linken Kräfte der Opposition enthielten sich der Stimme. Von links bis rechts gehört Israel seit Jahren zu den schärfsten Kritikern der UNRWA. Nur: Israel gehört seit Jahrzehnten auch zu ihren Nutznießern.

Beim ersten Gesetz handelt es sich um ein Kontaktverbot innerhalb Israels aller israelischen Behörden mit der UNRWA und ihren Vertretern. Das zweite Gesetz sperrt alle bisherigen diplomatischen und wirtschaftlichen Vergünstigungen für das UN-Hilfswerk. Armee, Geheimdienste und Verteidigungsminister Joav Gallant versuchten vergeblich, diese privaten Gesetzesinitiativen zu verhindern. 

Israel steht vor einem Dilemma

Versetzen sie Israel doch unweigerlich in ein Dilemma: Im besten Fall drohen überflüssige, aber schwerwiegende Verwaltungsprobleme im Westjordanland und im Gazastreifen. Im schlimmsten Fall der vollständige Zusammenbruch des Alltags in den Flüchtlingslagern der von Israel besetzten Gebiete. Nicht wie bereits jetzt im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland.

Kommentare