Israelische Truppen bekämpfen Hamas in Tunneln

Israeli army on the Gaza border
Ein führender Waffenentwickler der Hamas soll getötet, mehr als 100 Tunnelzugänge sowie 4.000 Waffen zerstört worden sein.

Beim Vormarsch im Norden des Gazastreifens hat sich Israels Militär am Mittwoch nach eigenen Angaben darauf konzentriert, das ausgedehnte Tunnelnetz der radikal-islamischen Hamas zu zerstören. Spezialeinheiten setzten Sprengsätze ein, um das sich über Hunderte Kilometer unter dem Gazastreifen erstreckende Tunnelnetz unschädlich zu machen, erläuterte Militärsprecher Daniel Hagari. Einer der führenden Waffenentwickler der Hamas wurde laut Armee getötet.

Mahsein Abu Zina war den Angaben nach unter anderem Experte für die Entwicklung von Raketen. Diese feuert die im Gazastreifen herrschende Islamistenorganisation immer wieder auf israelische Gebiete ab. In der Nacht auf Mittwoch töteten israelische Streitkräfte eigenen Angaben nach auch wieder mehrere Terroristen im Gazastreifen. Diese hätten Panzerabwehrraketen auf die Soldaten abfeuern wollen. Eine weitere Gruppe war den Angaben zufolge für Raketenbeschuss auf Israel verantwortlich. Auch bei dem Luftangriff auf diese Terrorzelle seien mehrere Personen getötet worden.

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"Tief in Gaza-Stadt vorgedrungen"

Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte: Israel habe "ein Ziel - die Hamas-Terroristen in Gaza, ihre Infrastruktur, ihre Kommandanten, Bunker, Kommunikationsräume". Damit begann die nächste Phase der israelischen Offensive. Einen Monat nach dem Überfall der Hamas war Israel nach eigenen Angaben am Dienstag mit Bodentruppen ins Zentrum von Gaza-Stadt vorgedrungen. Gaza-Stadt, die wichtigste Hochburg der Hamas in dem Küstengebiet, ist eingekreist, der Gazastreifen faktisch in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt.

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Von Hamas-Seite hieß es, ihre Kämpfer hätten den israelischen Truppen schwere Verluste zugefügt. Israelische Panzer seien auf starken Widerstand von Hamas-Kämpfern gestoßen, die das Tunnelnetz für Angriffe aus dem Hinterhalt nutzten. Die Hamas feuerte zudem am Dienstagabend wieder Raketen auf Israel ab. Sie hatte Israel am 7. Oktober überfallen und dabei 1.400 Menschen, zumeist Zivilisten, getötet und etwa 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel hat danach die Hamas im Gazastreifen zunächst aus der Luft und dann auch mit Bodentruppen angegriffen. Dabei wurden seither nach Hamas-Angaben mehr als 10.300 Palästinenser getötet. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

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Israel continues strikes on Gaza

Seit Beginn des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 14.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. So seien im vergangenen Monat mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört und zahlreiche Hamas-Kommandanten getötet worden, sagte Militärsprecher Hagari bereits am Dienstagabend. Zudem hätten israelische Einheiten über 4.000 Waffen zerstört, viele seien in Moscheen, Kindergärten und Wohngebieten versteckt gewesen.

Weitere Diskussion um Feuerpausen

Angesichts der dramatischen Lage für die Zivilbevölkerung in dem dicht besiedelten Gebiet wächst der Druck auf Israel zu einer Feuerpause, um mehr der dringend benötigten Hilfslieferungen zu ermöglichen und ausländische Staatsangehörige aus dem Gazastreifen zu evakuieren. Auch US-Präsident Joe Biden bat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um eine Kampfpause - konkret für drei Tage. Dies könne auch dazu dienen, Hamas-Geiseln freizubekommen, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf US-Regierungskreise.

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In einem Interview mit ABC News wiederholte Netanjahu am Dienstag die Möglichkeit von kurzen Feuerpausen. Zwar lehne er nach wie vor einen allgemeinen Waffenstillstand ohne eine Freilassung der von der radikal-islamischen Hamas verschleppten Geiseln ab, sagte er dem US-Sender. "Was die taktischen kleinen Pausen angeht - eine Stunde hier, eine Stunde dort - die haben wir schon gehabt."

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