Israel dämpft Hoffnungen auf rasche Annäherung an Saudi-Arabien

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Ministerpräsident Netanyahu plant aber Eisenbahnverbindung.

Ein führender israelischer Außenpolitiker hat Hoffnungen auf eine rasche Annäherung an Saudi-Arabien gedämpft. "Es ist noch zu früh, um von einem bevorstehenden Abkommen zu sprechen", sagte der Vorsitzende des Außen- und Verteidigungsausschusses in der Knesset und wichtiges Mitglied der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, Yuli Edelstein, am Sonntag im israelischen Armeerundfunk.

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Netanyahu stellte unterdessen vor der wöchentlichen Kabinettssitzung eine Eisenbahnverbindung zwischen Israel und Saudi-Arabien in Aussicht. Die USA setzen sich für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden lange Zeit verfeindeten Staaten ein. US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag erklärt, möglicherweise sei eine Annäherung im Gange. Zwar nahmen 2020 die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain Beziehungen zu Israel auf und trugen damit dazu bei, den jahrelangen Bann arabischer Staaten gegen Israel aufzubrechen.

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Die Regierung in Riad besteht aber bisher darauf, dass Forderungen der Palästinenser erfüllt werden, bevor formelle Beziehungen zu Israel aufgenommen werden. Seit Antritt der neuen nationalistisch-religiösen Regierung unter Netanyahu haben die Spannungen im besetzten Westjordanland zugenommen.

Israel werde einen 100 Milliarden Schekel (24,5 Milliarden Euro) teuren Ausbau der Eisenbahnstrecke in Angriff nehmen, kündigte Netanyahu in Jerusalem an. Die Außenbezirke des Landes sollten mit dem Großraum Tel Aviv verbunden werden. In Zukunft seien auch Verbindungen nach Saudi-Arabien möglich. "Auch daran arbeiten wir", sagte der Regierungschef.

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