Proteste im Irak: „Wir wollen nicht das Schlachtfeld anderer sein“

Irakischer Demonstrant
Hunderttausende gehen gegen ausländische Einflussnahme und korrupte Politik auf die Straßen – jetzt mehr als zuvor.

„Die Menschen sind so wütend“, sagt Nadia Mahmood im Telefongespräch zum KURIER. Im Hintergrund hört man die Rufe von Protestierenden in ihrer Heimatstadt Nasriya. „Die Iraker wollen nicht, dass ihr Land ein Schlachtfeld von ausländischen Playern ist“, sagt die Akademikerin und Aktivistin. Auch sie selbst hat demonstriert.

Im Irak deutet sich seit Oktober eine sanfte Revolution an. Vorwiegend schiitische Massenproteste richteten sich gegen die Iran-nahe Regierung. Die Vorwürfe: Korruption, Misswirtschaft und nicht zuletzt Auslandseinfluss: aus dem Iran. Der schiitische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi trat deshalb vergangenen Dezember zurück – ist derzeit aber noch „geschäftsführend“ tätig.

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