„In Kasachstan ist die vollständige Ordnung wieder hergestellt"

Die Ruhe nach dem Sturm: In Almaty wurde am Montag aufgeräumt
Es ist schwer, unabhängige Informationen aus Kasachstan zu bekommen. Nach Angaben der Behörden wurden fast 8.000 Menschen festgenommen.


„Alles, was in Kasachstan passiert, deutet darauf hin, dass die Behörden etwas nicht verstehen oder nichts über die Menschen wissen, die sie regieren,“  schreibt die russische Tageszeitung Kommersant. „Supermärkte, Geschäfte mit Haushaltsgeräten, Kleidung und Geldautomaten werden entweder von Kriminellen oder von Menschen geplündert, die durch Armut in die Verzweiflung getrieben wurden.“


Das Innenministerium der zentralasiatischen Republik sprach am Montag von 7.939 Menschen, die festgenommen wurden. Doch viele Meldungen wurden später ohne Angaben von Gründen gelöscht, so etwa, dass es in der besonders betroffenen Millionenstadt Almaty auf zwei Märkten zu Ausschreitungen gekommen sein soll.


Nach offiziellen Angaben wurden landesweit mehr als 2.000 Menschen verletzt.

"Vollständige Ordnung"

Nach den schweren Unruhen hat sich die Lage in Kasachstan  nach Darstellung des Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew beruhigt. „In Kasachstan ist die vollständige Ordnung wieder hergestellt. Bedrohungen für die Sicherheit des Landes wurden abgewendet“, sagte der Staatschef am Montag bei einer Sitzung des von Russland geführten Militärbündnisses OVKS. Der sogenannte Anti-Terror-Einsatz werde bald abgeschlossen.


Bei der Video-Schalte der Staats- und Regierungschefs der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) nannte Tokajew die Unruhen einen „Putschversuch“. Ziel sei eine Machtergreifung gewesen. Details nannte er zunächst nicht.
Es habe im Vorfeld geplante und abgestimmte Angriffe auf Gebäude von Regionalbehörden, der Strafverfolgungsbehörden und auf Gefängnisse gegeben, sagte Tokajew.

 „In Kasachstan ist die vollständige Ordnung wieder hergestellt"

Tokajew

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, die Lage sei nicht durch spontane Protestaktionen wegen der Treibstoffpreise verursacht worden, „sondern dadurch, dass zerstörerische Kräfte von außen die Situation ausgenutzt haben“.


Zumindest in Almaty konnten die Menschen am Montag wieder das Internet nutzen, berichtete eine Bewohnerin der Deutschen Presse-Agentur in Moskau.


Kasachstan, das an Russland und China grenzt, rief das  von Russland dominierte Militärbündnis OVKS zu Hilfe.  Russland schickte daraufhin „Friedenstruppen“. 

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