"Flüchtlinge aus dem Libanon werden kommen"

Flüchtlingsboot
In Griechenland steigen die Migrationszahlen. Und sie dürften sich weiter erhöhen – wegen Flüchtlingen aus dem Libanon, befürchtet Migrationsminister Nikolaos Panagiotopoulos.

Mittlerweile kommen sie fast jeden Tag auf Kreta an - Migranten, die an der libyschen Küste in Boote steigen und Europa anpeilen.

Bisher galt diese Fahrt über das Meer als zu weit und zu gefährlich, doch Menschschlepper haben diese neue Route nach Kreta und der kleinen vorgelagerten Insel Gavdos neu aufgetan.

Griechenlands konservativer Migrationsminister Nikolaos Panagiotopoulos spricht deshalb explizit von "illegaler" und nicht von irregulärer Migration. Die Anstrengungen, sie einzudämmen, müssten weiter verschärft werden, fordert er im KURIER-Interview. Doch der frühere griechische Verteidigungsminister weiß auch: "Auf Null" werde man die illegale Migration nie bringen können.

KURIER: Migrationszahlen im zentralen Mittelmeer, also Richtung Italien, sind deutlich gesunken. Aber in Richtung Griechenland sieht es anders aus..

Nikolaos Panagiotopoulos:  Die Zahlen steigen signifikant wieder, in den ersten neun Monaten dieses Jahres liegen sie um 40 bis 50 Prozent über dem vergleichbaren Zeitraum 2023. Weil die meisten illegalen Migranten jetzt übers Meer kommen, es gibt eine neue Route. Diesen Druck bekommen unseren südöstlichen Inseln zu spüren, auch Kreta. Über die Landgrenze sind die Zahlen dagegen gesunken. Dort tun der Grenzwall, die strengeren Grenzkontrollen und die bessere Kooperation zwischen uns und Bulgarien und der Türkei ihre Wirkung. Aber in Summe steigen die Zahlen wieder.

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