Die Regierung in Athen beriet dieses Vorhaben am Dienstag. Dass dieser Schritt noch mehr illegale Migranten ins Land locken würde, bestreitet Migrationsminister Dimitris Kairidis.
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"Im Gegenteil werden die öffentlichen Einnahmen steigen, denn wir werden mehr Einkommenssteuern beziehen und die ärgsten Mängel an Arbeitskräften beheben."
Tatsächlich dürfte der massive Arbeitskräftemangel der Hauptgrund für diesen Schritt sein: Auf vielen Sektoren herrschen fatale Mängel - im Tourismus, in der Bauwirtschaft, vor allem aber in der Landwirtschaft.
Erntehelfer gesucht
Besonders auf den Inseln häufen sich die Klagen von Landwirten, dass ihnen die "Früchte auf den Feldern verderben", weil ihnen die Erntearbeiter fehlen. Erntehelfer aus Ägypten zu holen sei ein großer bürokratischer Aufwand, heißt es dazu aus der Landwirtschaftskammer. Gleichzeitig würden Tausende Migranten, die keine Papiere hätten und illegal beschäftigt würden, ohne jede soziale Sicherheit und Gesundheitsversorgung in Schwarzarbeit ausgebeutet.
"Indem wir den Status dieser Menschen legalisieren, "geben wir den Beschäftigten Chancen und den Arbeitgebern die Möglichkeit, Menschen ohne Stress und legal zu beschäftigen"; sagt Landwirtschaftsminister Lefteris Avgenakis.
Nach Schätzungen der griechischen Statistikbehörde ELSTAT leben rund 900.000 ausländische Staatsangehörige in Griechenland. Das entspricht rund 8,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein Drittel der Drittstaatsangehörigen sind Albaner.
Eingebürgerte Albaner
Viele albanische Staatsangehörige verfügen über verlängerbare Zehnjahresgenehmigungen. Von den insgesamt rund 509.000 Personen, die derzeit gültige Aufenthaltsgenehmigungen besitzen, sind knapp zwei Drittel albanische Staatsangehörige.
Ebenso waren sie im Jahr 2020 die führende Nationalität im Programm für "Goldene Visa". Es gewährte Drittstaatsangehörigen und ihren Familienmitgliedern, die in Griechenland Immobilien im Wert von mindestens 250.000 Euro erwerben, eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis.
Zwischen 1998 und 2008 hat Athen bereits mehrmals Regulierungsprogramme umgesetzt, wie sie nun geplant sind. Die vielen Zuwanderer - die meisten damals aus Albanien - sollten legal in Griechenland bleiben und arbeiten dürfen.
In den vergangene 15 Jahren zielte die griechische Politik allerdings eher darauf ab, Migranten anzuhalten. Immer wieder kam der Vorwurf aus anderen EU-Staaten, dass Athen die Ankommenden nicht ausreichend registriere oder einfach weiter ziehen lasse.
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