General Brieger zum hybriden Krieg: "Schutzmaßnahmen werden auf vielen Ebenen zu treffen sein"

General Brieger zum hybriden Krieg: "Schutzmaßnahmen werden auf vielen Ebenen zu treffen sein"
Der Leiter des Militärausschusses der EU über die Risiken eines Atomschlags, hybriden Krieg und was die EU tun muss, um ihre Infrastruktur zu schützen.

Mit der Annexion der besetzten Gebiete in der Ukraine durch Russland und der Titel Mobilmachung wird der Krieg noch blutiger und zerstörerische Ausmaße annehmen. Wie beurteilen Sie die Schritte Moskaus? Was hat Putin vor?

Grundsätzlich ist diese Mobilmachung kein Zeichen der Stärke, sondern eher ein Zeichen, dass nach dem Scheitern des ersten Ansatzes in der Ukraine nun Putin nach Möglichkeiten sucht, seine Ausfälle zu ersetzen und vielleicht doch noch Erfolge auf dem Gefechtsfeld zu erzielen. Insgesamt sind die Maßnahmen eine Eskalation der Situation, aber eine unmittelbare Auswirkung auf die strategische Lage erwarten wir nicht, weil diese Reserven, die jetzt aufgeboten werden, Großteils unausgebildete oder wenig trainierte Soldaten sind.

Aber wenn jetzt diese Soldaten in einem Schnellsiedekurs ausgebildet werden und dann Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel den Betrieb von Checkpoints, Schutz kritischer Infrastruktur und damit die kämpfende Truppe entlasten?
Nein, das wird es nicht. Ich bezweifle auch, dass diese Soldaten wirklich effizient ausgebildet werden können. Um 300.000 Mann entsprechend auszubilden, braucht man tausende Ausbilder, die ja gar nicht zur Verfügung stehen, weil die meisten in der Ukraine bereits im Einsatz sind.

Kommentare