Gazakrieg: Wie sich das kleine Katar zum großen Vermittler aufschwang

In der katarischen Hauptstadt Doha hegt man große Sympathien für die radikal-islamische Hamas in Gaza
Das Golfemirat pflegt Kontakte zu Israel und den USA, aber auch zu "bad boys" wie zu der Hamas und den Taliban. Eine Analyse.

Während zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen weiter der Krieg tobt, richten sich hinter den Kulissen alle Augen auf Muhammed bin Abdulrahman bin Dschassim Al Thani. Der 43-Jährige ist Außenminister und Regierungschef von Katar, das sich in den vergangenen Jahren eine spezielle Stellung erarbeitet hat: Das kleine Golfemirat genießt das Vertrauen der USA und Israels, aber auch das des Iran – und es hat gute Kontakte zu  bad boys wie den afghanischen Taliban und  zur Hamas, beide haben ein Büro in der Hauptstadt Doha. Ideal für eine Position als Vermittler.

➤ Mehr lesen: Alle aktuellen Nachrichten zum Nahost-Krieg lesen Sie hier 

Über diese Kanäle gelang es dem katarischen Chefdiplomaten, der als zupackend und trotz seiner Abstammung aus der Herrscherfamilie Al Thani als Mann ohne Standesdünkel gilt, die Freilassung der ersten Geiseln aus der Hamas-Gefangenschaft zu erwirken.

Jetzt allerdings, so heißt es in informierten Kreisen, stocken die Bemühungen. Dennoch ist der Golfstaat (so groß wie Oberösterreich) Dreh- und Angelpunkt weiterer Verhandlungen, wie auch der Besuch von David Barnea, Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, am vergangenen Wochenende in Doha gut unterstreicht. Da könnte noch mehr kommen, sind Beobachter überzeugt.

Kommentare