Gas aus Katar, aber Kritik üben: "Das ist Doppelmoral"

Gas aus Katar, aber Kritik üben: "Das ist Doppelmoral"
Industrie-Chefökonom Christian Helmenstein analysiert die wirtschaftliche Bedeutung der Fußball-WM, spricht über „Sportswashing“ und die Kritik am Emirat

Der Ökonom und Fußballfan glaubt, dass eingeleitete Reformen bei den Arbeitsbedingungen in Katar durchaus von Dauer sein könnten.

KURIER: 2021 hat Katar seinen ersten Formel 1 Grand Prix ausgetragen, am Sonntag startet die Fußball WM. Fernseher einschalten oder die Spiele boykottieren? Wie haben Sie sich entschieden und warum?
Christian Helmenstein: Ich werde ausgewählte Partien schauen – schon aus Wertschätzung den Sportlern gegenüber. Sie haben sich viele Jahre vorbereitet, für viele ist es die Krönung ihrer Karriere. Und ich erwarte mir, dass wir fantastischen Fußball sehen werden.  

Die Dauerkritik an Katar hat Ihnen die Lust am Fußball nicht verderben können?  
Auf dieser WM liegt ein Schatten, und zwar ein durchaus gravierender. Aber die Weltöffentlichkeit blickt nun genauer darauf. Wir sollten Prozesse beurteilen und nicht nur Zustände. Reformprozesse, die in die richtige Richtung weisen, wurden etwa bei den Arbeitsbedingungen in Gang gebracht. Wäre Russland erst jetzt zum Zug gekommen, wäre die Austragung des Turniers undenkbar, denn da zeigen die Prozesse in die falsche Richtung.

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