Flüchtlinge: Italien richtet Quarantäneschiff vor Lampedusa ein
Angesichts der zunehmenden Migrationsbewegungen richtet Italien ein Quarantäneschiff für Migranten ein, die selbstständig die süditalienische Mittelmeerinsel Lampedusa erreichen. Das Schiff soll zwischen Lampedusa und dem sizilianischen Hafen Porto Empedocle ankern, wie das italienische Innenministerium am Freitag in Rom mitteilte.
An Bord befinden sich circa 700 Plätze. Das entspricht der Zahl der Migranten, die sich derzeit im Hotspot Lampedusas befinden. Das Quarantäneschiff wird in den nächsten Tagen in den Hafen Lampedusas eintreffen. Das Innenministerium will ein kleineres Quarantäneschiff einrichten, das vor Kalabrien vor Anker liegen soll.
Auf diese Weise soll die Isolation für Asylsuchende, die Süditalien erreichen, sichergestellt werden, nachdem in den letzten Tagen Hunderte Migranten aus den Flüchtlingseinrichtungen ausgebrochen waren, in denen sie sich einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen mussten. Der Bürgermeister Lampedusas, Salvatore Martello, hatte zuletzt wiederholt auf Probleme mit der öffentlichen Gesundheit angesichts der Coronavirus-Pandemie verwiesen.
In den letzten Wochen ist die Zahl der aus Libyen und Tunesien auf Sizilien und Lampedusa eingetroffenen Migranten stark gestiegen. Die Menschen legen meist im Bürgerkriegsland Libyen ab, wo sie in Lagern schweren Misshandlungen und Folter ausgesetzt sind.
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