Evangelikale Christen: Der Glaube an Donald bröckelt

Evangelikale Christen: Der Glaube an Donald bröckelt
Strenggläubige Christen haben mit ihren Stimmen Donald Trump ins Weiße Haus gebracht. Diesmal aber fällt ihnen die Entscheidung nicht so leicht.

Pastor Richard hat seinen Job auch schon unter angenehmeren Bedingungen gemacht. Wie meist um diese Jahreszeit bläst der Nordwind die erste Eiseskälte über die großen Seen nach Michigan herüber. Und der fegt jetzt über den Parkplatz vor der Kirche in einem gutbürgerlichen Vorort von Detroit. Dort hat der Priester auch an diesem Sonntag vor einem etwas improvisierten Altar Stellung bezogen.

Die Corona-Pandemie hat Gottesdienste in der Kirche unmöglich gemacht. Deshalb sitzt die Gemeinde in ihren geheizten Autos und hört über das Autoradio die Predigt, die er mit Skihandschuhen und ständigem Griff nach dem Taschentuch hält.

Doch nicht nur die Pandemie macht dem Pastor merklich zu schaffen. In ein paar Tagen wird in den USA ein neuer Präsident gewählt, und der, der jetzt noch im Weißen Haus sitzt, hat Dinge gesagt und getan, die ihm unüberhörbar gegen den Strich gehen. Flüchtlingskinder von ihren Eltern zu trennen und in Lager zu stecken, das sei einfach nicht im Geist von Jesus Christus, erzählt er in seiner Predigt, ohne Namen zu nennen.

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