Europas Flüchtlings-Hotspot ist Griechenland, nicht Italien

Europas Flüchtlings-Hotspot ist Griechenland, nicht Italien
Italiens Innenminister Salvini will private Seenotretter verbieten - aber die größten Fluchtrouten führen nach Griechenland.

Eine Million Euro – mit derart drastischen Strafen belegt ein neues italienisches Gesetz Seenotretter, die unerlaubt in italienische Gewässer einfahren. Innenminister Matteo Salvini,der die harte Gangart gegen die privaten Retter forciert, verschweigt aber: Von den knapp 4.000 Flüchtlingen, die heuer über dem Seeweg in Italien landeten, kamen neun Zehntel ohne fremde Hilfe, landeten also in ihren eigenen Booten.

Angesichts der großen medialen Aufregung des Lega-Chefs – und der niedrigen Flüchtlingszahlen in Italien – verstellt sich leicht der Blick darauf, wo die größten Probleme Europas bei illegalen Grenzübertritten liegen: in Griechenland. Dort kamen heuer nach den neuesten Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR 23.5000 Menschen an. Das sind zwar rund 4.000 Menschen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Doch die Situation könne sich jederzeit wieder verschlimmern, lauten die Sorgen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex.

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